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Michelle: «Warum muss man denn immer sagen, was man ist?»

Die Schlagersängerin findet Homosexualität total normal, den Hang sich zu outen weniger

Michelle
Michelle beim «Schlagerbooom 2021» (Foto: Malte Krudewig/dpa)

Im Februar wurde sie 50, die Karriere von Michelle begann vor fast 30 Jahren mit der ersten Single «Und heut’ Nacht will ich tanzen». Nun erscheint ein neues Album mit neuen Songs und alten Hits im ganz neuen Gewand.

Im Interview mit dem Portal GMX sprach die Sängerin, die eigentlich Tanja Gisela Hewer heisst, über ihre Musik, auch über einen ihrer neuen Songs: «Romeo und Julian». Das Thema Homosexualität sollte doch eigentlich nicht mehr der Rede wert sein, so der Interviewer im Gespräch mit der deutschen ESC-Vertreterin von 2001. Mit «Wer Liebe lebt» kam sie für Deutschland auf Platz 8.

Michelle selber findet ihren Song auch «überhaupt nicht speziell». Es gehe um eine Liebesgeschichte, «die einfach genauso normal ist, wie Homosexualität normal sein sollte». Es träfen sich zwei Männer und die verliebten sich ineinander. «Das ist das Normalste der Welt.»

Der These des Interviewers, man soll nicht mehr daraus machen, als es ist, stimmt Michelle zu.


«Ich empfinde es als schwierig, dass man in der heutigen Zeit immer erklären muss, etwas zu sein. Man definiert sich zu häufig darüber, dass man etwas ist. Und was oder wer man ist.» Sexualität sei doch etwas Privates. Doch es werde erwartet, dass man sich mit Namen, Alter und am besten gleich noch Sexualität vorstellt. «Warum muss man denn immer sagen, was man ist?», fragt Michelle.

Sie vermutet, es liege daran, dass «es einem so vielleicht leichter fällt, einen anderen Menschen in eine Schublade zu stecken». Jeder sei «doch irgendetwas» – und das sei völlig in Ordnung.

Michelle gehört dieses Jahr der Jury des Eurovision Song Contest an, neben dem Sänger Max Giesinger, der Musikerin Tokunbo sowie dem Musikredakteur Christian Brost und Jess Schöne. Sie werden die deutschen Punkte beim ESC vergeben (MANNSCHAFT berichtete)



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