«Meine HIV-Therapie wurde individuell auf mich angepasst»

Als Torsten seine HIV-Diagnose erhielt, war sein Immunsystem bereits stark geschwächt

Torsten fand zu seiner alten Lebensqualität zurück. (Bild: Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer)
Torsten fand zu seiner alten Lebensqualität zurück. (Bild: Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer)

Nachdem bei Torsten Poggenpohl eine bipolare Störung diagnostiziert worden war, passten Ärzt*innen seine HIV-Therapie an. Die Medikamentenkombination verursachte keine Wechselwirkungen und verhalf ihm zu seiner alten Lebensqualität zurück.

Als Torsten Poggenpohls HIV-Test positiv ausfiel, war sein Immunsystem kurz vor dem Kollaps. Seine Blutwerte zeichneten ein lebensbedrohliches Bild: Auf 5 Millionen HI-Viren kamen gerade mal 16 Helferzellen. Auf Anordnung seiner behandelnden Ärztin startete er unmittelbar mit einer medikamentösen Therapie. Diese bestand aus einer Tablette, die er täglich einnahm.

Torsten erinnert sich, wie er am Anfang der HIV-Therapie an diversen Nebenwirkungen litt, darunter Verdauungsstörungen, taube Fusssohlen und Gelenkschmerzen. «Meine Ärztin sagte mir jedoch, dass das weniger mit den Medikamenten zu tun habe, sondern mit meinem Immunsystem, das zu diesem Zeitpunkt erheblich geschwächt war», sagt er. «Es dauerte eine gewisse Zeit, bis sich mein Körper wieder erholte.»

Wochen später erhielt Torsten die Diagnose bipolare Störung. Dabei handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die die neurochemische Signalübertragung im Gehirn betrifft. Der Dopamin- und Serotoninhaushalt fällt aus dem Gleichgewicht. Die Folgen sind entgegengesetzte, extreme Stimmungsschwankungen, die die betroffene Person nicht kontrollieren kann: Manie und Depression.1

Ins alte Leben zurück Da auch bei Torstens bipolarer Störung eine medikamentöse Behandlung angezeigt war, schlossen sich die Ärzt*innen aus der Psychiatrie mit ihren Kolleg*innen aus der Infektiologie zusammen. Ihr Ziel: Eine Therapie zu finden, die auf Torstens Bedürfnisse zugeschnitten war und das Risiko auf Wechselwirkungen so gut wie möglich minimierte.

Sie wurden fündig. Torsten startete mit der Behandlung der bipolaren Störung und wechselte die HIV-Therapie. Sein Behandlungsplan besteht aus 5 Tabletten am Morgen und 4 Tabletten am Abend. «Ich schlucke täglich 9 Tabletten, würde aber nichts daran ändern», sagt er. Eine Pillenmüdigkeit verspürt er nicht. «Einige Betroffene fühlen sich durch die Medikamente an die Erkrankung erinnert. Ich verbinde die Tabletten mit meiner Gesundheit und mit der Tatsache, dass es mir heute so gut geht.»

«Meine Virenlast befindet sich seit 2014 unter der Nachweisgrenze und ich habe keine Wechselwirkungen. Ich habe meine alte Lebensqualität wieder gewonnen!»

Torsten ist dankbar, dass seine Ärzt*innen auf seine Bedürfnisse eingegangen sind und die Therapie darauf abstimmten. «Meine Virenlast befindet sich seit 2014 unter der Nachweisgrenze und ich habe keine Wechselwirkungen. Ich habe meine alte Lebensqualität wieder gewonnen!», sagt er.

Mit «einfach!ch» schrieb Torsten 2022 ein Buch über seine Diagnosen und lancierte seine eigene Website. Lesungen, Vorträge und Gesprächsrunden führen ihn durch ganz Deutschland, Österreich und in die Schweiz, wo er für einen offeneren Umgang mit HIV und mit psychischen Erkrankungen plädiert.

ViiV Healthcare ViiV Healthcare fokussiert sich auf die Erforschung neuer Medikamente, um die Behandlungsergebnisse für Menschen mit HIV zu verbessern. Damit erreichen wir ein besseres Verständnis für die Krankheit und wie sie verhindert und therapiert werden kann. Wir stärken das Bewusstsein von Menschen mit HIV für ihre Gesundheit und setzen uns dafür ein, dass Vorurteile gegenüber HIV abgebaut werden. – viivhealthcare.com

Quellen:

1 Smith JD, Whitham EA, Ghaemi SN. Bipolar Disorder. Handb Clin Neurol. 2012; 106:251-63.

NP-CH-HVU-WCNT-230003/02.23

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