Medien: Kevin Kühnert soll SPD-Generalsekretär werden

Die neue Parteispitze wird am 11. Dezember gewählt

Kevin Kühnert (Foto: Jörg Carstensen/dpa)
Kevin Kühnert (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Parteivize Kevin Kühnert soll Medienberichten zufolge neuer Generalsekretär der SPD werden. Der erste offen schwule Mann in dem Amt.

Wie das Portal The Pioneer am Donnerstag unter Berufung auf Parteikreise berichtete, wurde die Personalie in einer informellen Runde der Parteispitze verkündet. Der ehemalige Juso-Chef würde damit Nachfolger von Lars Klingbeil (43), der als neuer Parteichef vorgesehen ist. Wie auch der Spiegel berichtete, soll der SPD-Landesvorsitzende aus NRW, Thomas Kutschaty, dafür Parteivize werden.

Der Vorschlag soll demnach am Freitag von Präsidium und Parteivorstand beschlossen werden. Gewählt wird die neue Parteispitze am 11. Dezember auf einem Parteitag. Kühnert, der neu in den Bundestag einzog, galt bereits zuvor als Favorit für den Posten des Parteimanagers. Der 32-Jährige ist ein enger Vertrauter Klingbeils – obwohl er als Juso-Chef 2017 lautstark gegen eine Koalition mit der Union rebellierte. Ende September wurde er in den Deutschen Bundestag gewählt (MANNSCHAFT berichtete).

Die trans Aktivistin Julia Monro gratulierte schon mit den Worten: «Das wird die queerste Bundesregierung, die es je gab».

Im Interview mit dem queeren Berliner Magazin Siegessäule wurde Kühnert im Frühjahr 2018 erstmals auf sein Schwulsein angesprochen. Diskriminiert wurde er deswegen nicht, sagte er. Angesprochen auf erfolgreiche schwule Politiker wie den früheren Berliner Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Guido Westerwelle (FDP) nannte er Wowereit einen «ganz wichtigen Fixpunkt» in seinem Leben.

Der gebürtige Berliner wurde 2017 Juso-Vorsitzender. Im November 2019 wurde er wiedergewählt. Bundesweit bekannt wurde Kühnert als ein Kopf der #NoGroko-Kampagne von Anfang 2018. Im Rennen um die neue Parteispitze hatten die Jusos das Duo Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans unterstützt, das sich letztlich auch durchsetzen konnte.

Zuvor war bekannt geworden, dass Sven Lehmann, der queerpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag, Staatssekretär werden soll (MANNSCHAFT berichtete).

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