Trotz «Barbie»-Film-Hit: Mattel blickt vorsichtig auf Weihnachten

Mehr als ein Dutzend weitere Filme rund um Spielzeuge der Firma wurden bereits angekündigt

Issa Rae Drew im «Barbie»-Film als US-Präsidentin (Foto: Warner Bros. Pictures)
Issa Rae Drew im «Barbie»-Film als US-Präsidentin (Foto: Warner Bros. Pictures)

Der «Barbie»-Film war wie erwartet eine Goldgrube für Mattel (MANNSCHAFT berichtete). Doch wie geht es nun weiter? Für 2023 erwartet Mattel trotz des Schubs nur einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Die Börse ist enttäuscht.

Der grosse Erfolg des «Barbie»-Films hat das Geschäft von Mattel im vergangenen Quartal kräftig angeschoben. Doch für das Weihnachtsgeschäft zeigt sich der Spielzeug-Riese vorsichtig. Trotz des jüngsten Rückenwinds stellte Mattel für 2023 nur einen Umsatz auf dem Vorjahres-Niveau von gut 5,4 Milliarden Dollar in Aussicht. Die Firma verweist auf eine unsichere Konjunkturlage. Anleger*innen liessen die Aktie daraufhin im frühen US-Handel am Donnerstag um mehr als zehn Prozent fallen.

Der im Sommer gestartete «Barbie»-Film spielte weltweit mehr als eine Milliarde Dollar ein – und Mattel verdient auch mit daran. Ausserdem kurbelte die Aufmerksamkeit die Spielzeug-Verkäufe an. So sprang das Geschäft der Puppen-Sparte im Jahresvergleich um 27 Prozent hoch – während sie in den vergangenen Jahren mit dem Trend zu digitalen Spielen oft schwächelte. Nach früheren Schätzungen dürfte der Film Mattel rund 125 Millionen Dollar in die Kassen spülen.

«Kulturphänomen» Mattel-Chef Ynon Kreiz betonte, der «Barbie»-Film sei zu einem «Kulturphänomen» geworden. Er will Mattel vom Spielzeug-Hersteller zum Unterhaltungs-Konzern ausbauen. Mehr als ein Dutzend weitere Filme rund um Mattel-Spielzeuge wurden bereits angekündigt – zum Beispiel über Hot-Wheels-Autos und Polly-Pocket-Figuren.

Margot Robbie (L.) und Ryan Gosling im «Barbie»-Film von Greta Gerwig (Foto: Warner Bros. Pictures)
Margot Robbie (L.) und Ryan Gosling im «Barbie»-Film von Greta Gerwig (Foto: Warner Bros. Pictures)

«Wir behaupten nicht, dass jeder Film so erfolgreich wie ‹Barbie› sein wird», sagte Kreiz im US-Wirtschaftssender CNBC. Aber man werde sie mit denselben Ansätzen angehen. Bei «Barbie» liess Mattel der Filmemacherin Greta Gerwig weitgehend freie Hand, eine feministische Geschichte zu erzählen – und hatte auch kein Problem mit vielen Lachern auf Kosten des Vorstands der Firma im Film.

Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um neun Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar (1,78 Mrd. Euro), wie Mattel nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. In den Quartalen davor hatte der Konzern immer wieder mal mit Umsatzrückgängen zu kämpfen.

Unterm Strich sank der Gewinn zwar von 290 auf 146 Millionen Dollar. Allerdings ging das auf eine 212 Millionen Dollar schwere Steuer-Rückstellung zurück.

Weil er angeblich zu queer sei, wurde der «Barbie»-Film in Ländern wie Pakistan und dem Libanon teilweise verboten (MANNSCHAFT berichtete)

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