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Make-up-Guru Ethan Is Supreme stirbt mit 17

Der Vater vermutet als Todesursache des jungen US-Influencers eine Überdosis

Ethan Peters
Bild: Instagram/ethanisupreme

Ethan Peters, besser bekannt als Ethan Is Supreme starb mit nur 17 Jahren. Der schwule Make-up Star war besonders auf YouTube und Instagram bekannt für seine aussergewöhnlichen Looks.

Bereits mit 14 Jahren begann der offen schwule Ethan aus Texas auf Instagram Bilder von sich mit Make-up hochzuladen. Innerhalb von nur drei Jahren avancierte er zu einem bekannten, aufstrebenden Make-up-Guru. Auf Instagram folgen Ethan Is Supreme über eine halbe Million Menschen, auf YouTube über 140’000.

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Nun ist der Schüler überraschend gestorben. Die Todesursache ist offiziell noch unbekannt – der Vater des 17-Jährigen vermutet eine Drogenüberdosis. Dass Peters Drogen konsumierte ist kein Geheimnis. Auf seinem privaten Instagram-Account sprach er in den Bildunterschriften öfters über seinen Cannabis-, Amphetamin-, Xanax- und LSD-Konsum.

Ava Louise hat mit Peters ihren besten Freund verloren. Sie postete Screenshots seines privaten Accounts auf Twitter. «Deine mentale Gesundheit ist wichtig! Ich habe ihn auf diese Posts angesprochen aber er hat nur darüber gelacht. Am meisten bereue ich, dass ich diese Posts nicht ernst genommen habe», schrieb sie zu den Bildern.


Neben vielen Beileidsbekundungen gibt es auf Social Media aber auch viele, die den frühen Tod Peters nicht bedauern, sondern sogar feiern. Dabei nehmen sie Bezug auf einen Tweet Peters, den er nach dem Tod der US-Rappers XXXTentaction im Jahre 2018 veröffentlichte: «Ich hoffe, XXXTentacion hat Spass in der Hölle» schrieb der damals 15-Jährige.

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Einige sind deshalb der Meinung, er hätte den Tod verdient und das sei eben Karma. «Ein weiterer weisser Schwule ist tot purr (perfekt)» ist nur eine von vielen ähnlichen Posts auf Instagram. Von einigen Seiten werden ihm auch Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen.

Im März, als die Corona-Pandemie begann, hat sich Ethan Peters allerdings öffentlich gegen Rassismus ausgesprochen. «Ich habe viele Posts gesehen, in denen Menschen Asiat*innen und andere Minderheiten rassistisch beleidigt oder attackiert haben und ich möchte sagen, dass Viren keine Präferenzen haben», schrieb Peters. Auf dem Bild ist er mit einer aufgemalten Maske mit der Aufschrift «Der einzige momentan präsente Virus ist dein Rassismus»


Gegenüber Pinknews sagte er damals, er wolle auf Rassismus aufmerksam machen, weil er als junger schwuler Mann auch zu kämpfen habe. Die christliche Privatschule, die er besuchte, legte ihm wegen seines Social Media Profiles nahe, die Schule zu verlassen. Seine Social Media-Aktivität würde ihren moralischen Verhaltenskodex verletzten, obwohl er in der Schule nie Make-up trug. «Sie konnten mir nicht sagen, dass der wahre Grund meine Homosexualität war» sagte er in einem Porträt von Flaunt.

Seine beste Freundin Ava Louise nimmt den 17-Jährigen in Schutz: «Er war ein Teenager, der mit Drogenabhängigkeit zu kämpfen hatte – Drogen verändern dein Verhalten. Er war die fürsorglichste und schlauste Person die ich je kennen gelernt habe. Seine Online-Persönlichkeit war keine gute Darstellung des besten Freundes, den ich hatte. Ethan hat mich so oft gerettet. Ich wünschte, ich hätte ihn retten können», schrieb sie auf Instagram.

Auf Twitter versichert sie den Fans zudem, dass es sich beim Tod von Peters nicht wie von vielen vermutet um Suizid sondern um einen tragischen Unfall handelt. «Er hatte so viel, auf das er sich freuen konnte», versicherte sie. Sie macht ihre Follower*innen zudem darauf aufmerksam, auf sich und ihre Freund*innen zu achten: «Er war mehr als seine Dämonen und du bist es auch. Bitte hole Hilfe.» In seinem letzten Instagram-Post bedankte sich Ethan Peters bei allen, die ihn gemobbt haben, in dem er ein Vorher/Nachher-Bild postete und damit seine Veränderung zeigte. Es sollte sein letztes Bild bleiben.

Einer Studie zufolge haben homosexuelle Erwachsene mittleren und höheren Alters gegenüber Heteros im vergangenen Jahr mehr Drogen konsumiert. Es ging unter anderem um den Konsum von Cannabis, Alkohol, Kokain und Methamphetamin. Grund dafür sei Minderheitenstress (MANNSCHAFT berichtete).


Brauchst du Hilfe? Wende dich in der Schweiz telefonisch an die Nummer 143 oder schreibe an die Berater*innen von Du-bist-Du.ch. In Österreich hilft die HOSI Wien (zu Büroöffnungszeiten) unter (+43) 660 2166605, das Kriseninterventionszentrum oder für LGBTIQ die psychosoziale Beratungsstelle Courage. In Deutschland gibt es die Notfall-Nummer 19446, zudem hilft u.a. der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie, in Städten wie Köln kann man sich an Rubicon wenden.

Die Drogen Hotline der Schweiz ist unter der Nummer 0800 620 620 (Schweizer Fachstelle für Alkohol – und andere Drogenprobleme) erreichbar. In Deutschland wirst du rund um die Uhr unter 01805 313031 beraten. In Österreich hilft dir das Anton Proksch Institut (0810/20 88 77) weiter.

 


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