++ Kein Platz für Homophobie ++ Diversity-Ehrung für Riccardo Simonetti ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 3. Juli 2023.
++ Kein Platz für Homophobie ++
Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki wirft den Grünen vor, sie würden Weltoffenheit predigen, aber abweichende Meinungen als «“rechts“ abqualifizieren». «Die Benennung und Bekämpfung der mit der Zuwanderung einhergehenden Probleme sind keine ‹rechten› politischen Forderungen», schrieb er in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. «Sie sind vielmehr rechtsstaatlich geboten. Sie dienen der Wahrung unserer Freiheit.»
Bei der Migrations- und Integrationspolitik gelte es seiner Ansicht nach, einiges zu ändern: «Ja, wir brauchen qualifizierte Migration. Aber: Eine Flüchtlingspolitik der ausgebreiteten Arme, wie sie vor allem Grünen mit Multi-Kulti-Idealismus vorschwebt, wird unser Land überfordern – und zum Schlechteren verändern.» Unterdrückung von und Gewalt gegen Frauen, Antisemitismus und Homophobie habe in Deutschland selbstverständlich keinen Platz, meint er. «In einigen Ländern, aus denen viele Flüchtlinge der vergangenen Jahre stammen, ist dies keine Selbstverständlichkeit.» Eine konsequentere Abschiebung von «Straftätern und Rückführungen nicht-bleibeberechtigter Ausländer» habe höchste Priorität. (dpa)
++ Diversity-Ehrung für Riccardo Simonetti ++
Die Auszeichnung Impact of Diversity wurde am Donnerstag an 17 Preisträger*innen verliehen, die sich in herausragender Weise bei den Themen Diversität und Inklusion verdient gemacht haben. Der Entertainer Riccardo Simonetti erhielt die Sonderauszeichnung «Building Bridges». Im Bereich «Contribution to LGBTIQ» wurde Emre Celik geehrt, LGBTIQ-Antidiskriminierungsexpert*in bei Google.
Über die mehr als 200 Einreichungen gingen zunächst in einem Public Voting 50’000 Stimmen ein. 48 Juror*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Initiativen wählten anschliessend die Preisträger*innen. Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Katarina Barley (SPD) sagte als Schirmherrin: «Wir brauchen eine diverse Gesellschaft, weil jeder Mensch in seiner speziellen Eigenheit etwas dazu beiträgt und etwas Neues hinzufügt.» Der Impact of Diversity Award + Think Tank ist eine Plattform, die Initiativen, Expert*innen, Vertreter*innen aus Politik und Wissenschaft sowie Entscheider*innen aus Unternehmen zusammenbringt.
++ Rosa ist Ehrenmitglied der Filmakademie ++
++ Preis für Akzeptanz-Kampagne #richtighier ++
Der Deutsche Preis für Online-Kommunikation (DPOK) in der Kategorie «Equality & Inclusive Communications» geht an die Akzeptanz-Kampagne #richtighier zum Tag der Toleranz die in Kooperation mit dem Verein Sofra – Queer Migrants entstanden ist.
Die Kampagne will laut der Stadt Köln die Akzeptanz migrierter Kölner*innen stärken, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans oder inter bezeichnen, die Sichtbarkeit von queeren Migrant*innen erhöhen und neu Zugezogene willkommen heissen sowie die Diversität in den migrantischen Communitys sichtbar machen. Insgesamt sind 6 Botschafter*innen auf den Plakaten zu sehen
++ Köln vor dem CSD ++
Am Freitag soll ein 18-Jähriger unweit der Schaafenstrasse eine Regenbogenflagge verbrannt haben. Ein 19-jähriger Anwohner alarmierte gegen Mitternacht die Polizei. Der Täter soll mit seinen Begleitern zudem in der Lobby eines Hotels mehrere Gäste belästigt haben. Die Polizei stellte das Trio schliesslich in der Nähe des Rudolfplatzes. Die Verdächtigen trugen innerhalb der dort geltenden Waffenverbotszone ein verbotenes Springmesser sowie einen Teleskopschlagstock mit sich. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Hunderttausende Menschen werden am kommenden Wochenende zum Christopher Street Day erwartet. Höhepunkt ist die Parade am Sonntag. Dabei werden nach Angaben der Veranstalter*innen mehr als 220 Gruppen mit Musikwagen oder zu Fuss durch die Innenstadt ziehen – so viele wie noch nie. Vergangenes Jahr kamen rund 1,2 Millionen Besucher*innen. Ähnlich gross ist in Deutschland nur der CSD in Berlin (dieses Jahr am 22. Juli).
++ Kritik an Nmecha-Verpflichtung ++
Der Wechsel von Felix Nmecha nach Dortmund wird bei BVB-Fans weiter kontrovers diskutiert. Auf der Seite des BVB-Fanmagazins schwatzgelb.de brachte eine Autorin deutlich ihre Enttäuschung und ihre Bedenken über die Verpflichtung zum Ausdruck. Es habe «die Generationen vor uns so viel Kraft und Mühe und Zeit gekostet» dafür zu sorgen, dass jeder «sich in der BVB Familie willkommen fühlen kann. Sowohl von Fan- als auch von Vereinsseite! Ich weiss gar nicht, ob Naivität überhaupt noch das richtige Wort für das ist, was unser Ballspielverein sich da geleistet hat», heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Artikel. Der Verein habe den Punkt verpasst, deutlich zu machen, dass keine sportliche Qualifikation, persönliche Defizite bei den wichtigsten Werten des Vereins ausgleichen könne.
Am Sonntag hatten die «Wolfsburger Allgemeine Zeitung» und der TV-Sender Sky bereits von einer Einigung der beiden Fussball-Bundesligisten berichtet. Im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Wechsel hatte es Diskussionen gegeben, weil Anhänger des BVB Posts von Nmecha in sozialen Medien als homophob und queerfeindlich kritisiert hatten (MANNSCHAFT berichtete). Nmecha hatte zuletzt via Instagram erklärt, dass er alle Menschen liebe, niemanden diskriminiere und weder homophob noch transfeindlich sei.
++ Verteidigungsministerium hisst Regenbogenflagge ++
Homosexuelle Soldaten wurden jahrzehntelang systematisch diskriminiert: Am 3. Juli 2000 wurde der Erlass aufgehoben. Dass die Bundeswehr für Vielfalt und Toleranz steht, symbolisiere die Regenbogenflagge, die auch dieses Jahr wieder an den Dienstgebäuden des BMVgBundesministerium der Verteidigung weht. Gehisst wurde sie an diesem Montag von Verteidigungsminister Pistorius (SPD) gemeinsam mit Vertreter*innen von QueerBW.
Die Zeremonie stehe im Zeichen des vor beinahe zwei Jahren in Kraft getretenen Gesetzes zur Rehabilitierung homosexueller Soldaten. Betroffene hätten dadurch eine Rehabilitierung und finanzielle Entschädigung erhalten. (mit dpa)
++ Ehrung für Lehrkräfte aus Burg ++
Die beiden Lehrkräfte, die rechtsextremistische Vorfälle an ihrer Schule in Burg im Spreewald öffentlich gemacht haben, werden für ihren Mut geehrt. Lea Rosh, Vorsitzende des Förderkreises «Denkmal für die ermordeten Juden Europas», kündigte am Montag in einer Mitteilung an, dass der «Preis für Zivilcourage gegen Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Rassismus» in diesem Jahr an die Lehrerin Laura Nickel und den Lehrer Max Teske geht. Auch Pfarrer Lukas Pellio aus Spremberg in Südbrandenburg erhält die Auszeichnung. Diese wird gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin vergeben.
Nickel und Teske hatten rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht und damit eine bundesweite Debatte ausgelöst (MANNSCHAFT berichtete). «Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, da wir in unserem Arbeitsalltag als Schulpersonal an einer Schule im Spree-Neiße-Kreis täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert werden und nicht mehr länger den Mund halten wollen», hatte es in einem Brandbrief der beiden Lehrkräfte vom April geheissen. Nickel und Teske zeigten sich in einer ersten Reaktion stolz über die Ehrung. (dpa)
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