++ Magdeburg feiert CSD ++ 64 Homopaare geschieden ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 15. August 2022.
++ Magdeburg feiert CSD ++
Mit «Queer Europe – Never gonna give you up» steht die Veranstaltung an diesem Samstag mit Demo und Stadtfest unter einem internationalen Motto. «Wir erwarten unheimlich viele Gäste – auch überregionale Gäste», sagte Mitorganisator Falko Jentsch vom Verein CSD Magdeburg, unserem Queero-Gewinner 2021. «Wir gucken sehr zuversichtlich auf ein grosses, schönes, buntes Event.»
Los geht es mit einer politischen Diskussion auf der Bühne (12.00 Uhr), bevor die Demo samt Umzug auf dem Alten Markt startet (13.00 Uhr). Mit rund zehn Lkw und einigen Gruppen zu Fuss zieht der Zug durch die Innenstadt. Angeführt werden soll er vom Orga-Team mit einem Banner und der Dragqueen Tatjana Taft im Cabrio. Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnte der CSD in Magdeburg auch in den Jahren 2020 und 2021 stattfinden. Vergangenes Jahr nahmen rund 5000 Menschen teil. (dpa)
++ 64 Scheidungen in Rheinland-Pfalz ++
Der Trend zu weniger Ehescheidungen setzt sich in dem Bundesland fortgesetzt. Vergangenes Jahr wurde der einst eingegangene Bund fürs Leben in 7416 Fällen – 64 davon gleichgeschlechtlich – wieder getrennt, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Freitag mitteilte. Das waren 380 weniger als im Jahr davor. Damit war 2021 der Behörde zufolge bereits das fünfte Jahr in Folge, in der weniger Ehen geschieden wurden.
Auswirkungen der Corona-Pandemie seien bisher nicht zu beobachten, teilte das Landesamt mit. Sollte es Effekte geben, würden die vermutlich erst in den kommenden Jahren zu sehen sein. Einer Scheidung gehe in der Regel eine Trennungszeit von mindestens einem Jahr voraus.
++ Pride-Tram für Dresden ++
Am Mittwoch präsentierten die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) ihre erste regenbogenbunte Strassenbahn mit dem Slogan: «Wir bringen euch ans andere Ufer.» Damit wolle man ein sichtbares Zeichen gegen bestehende Vorurteile setzen und zum Ausdruck bringen, dass Vielfalt eine Bereicherung sei.
Die DVB übernehmen in diesem Jahr auch die Schirmherrschaft über den CSD Dresden am 26. August.
++ 12 Fälle von Affenpocken in Sachsen-Anhalt ++
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Magdeburg sagte, das seien gemessen an der Bevölkerungszahl wenig. Ans Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin wurden seit dem Ausbruch im Mai bis vergangenen Dienstag 3186 Fälle aus allen 16 Bundesländern übermittelt. Unterdessen wurden dem Sprecher zufolge in den Gesundheitsämtern teilweise die ersten Schutzimpfungen gegen Affenpocken verabreicht – aktuell nur bei Personen, bei denen ein möglicher Kontakt mit den Erregern festgestellt werden konnte. Das liege an der «momentan noch geringen Impfstoffmenge», die dem Land derzeit zur Verfügung stehe, hiess es.
Die Zahl der bereits gelieferten Impfdosen bewege sich im niedrigen dreistelligen Bereich. Zum frühen Herbst hin – womöglich im September – solle vom Bund eine grössere Menge an Impfdosen bereitgestellt werden. Die bislang zwölf gemeldeten Affenpocken-Fälle verteilen sich laut Ministerium relativ gleichmässig über das Land; mehrere wurden u. a. in Magdeburg und im Landkreis Harz bekannt. In Halle wurde am Dienstagnachmittag der vierte Fall bestätigt, wie die Pressestelle der Stadt mitteilte.
++ 4-Jährige hat doch keine Affenpocken ++
Das Mädchen aus Pforzheim, das nach Angaben der Behörden vergangene Woche positiv auf Affenpocken getestet worden war, ist weiteren Tests zufolge doch nicht mit dem Virus infiziert. Das Kind habe doch keine Affenpocken, teilte das Gesundheitsministerium Baden-Württemberg am Montag in Stuttgart mit.
«Das zuständige Gesundheitsamt vor Ort hat uns heute mitgeteilt, dass es den Fall nun zurücknehmen wird», sagte ein Sprecher des Ministeriums. Grund: Der positive Befund sei durch eine weitere diagnostische Abklärung auf Affenpocken im Labor des Landesgesundheitsamtes nicht bestätigt worden. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte den Fall vergangene Woche bekanntgemacht. Dem RKI-Lagebericht zufolge lebt das Mädchen in einem Haushalt mit zwei erwachsenen Infizierten.
++ Flagge statt Regenbogenlicht ++
Wegen der Energiekrise wird in diesem Jahr das Landtagshochhaus in Erfurt nicht angestrahlt – allerdings wird zum dritten Mal die Regenbogenfahne als Zeichen der Solidarität gehisst, teilte die Landtagsverwaltung am Dienstag mit. Für den Abend ist ein Empfang für das Thüringer Bündnis rund um den Christopher Street Day (27. August) vorgesehen, zu dem Landtagspräsidentin Pommer und Ministerpräsident Ramelow (beide Linke) erwartet werden.
«Menschen, die sich in all ihrer Vielfalt im Dialog begegnen, machen diesen Freistaat stark», so Pommer. Nur ein buntes Thüringen sei ein lebenswertes Thüringen. «Selbstbestimmtes Leben und Lieben haben einen festen Platz in unserer Gesellschaft.» Ramelow sagte, mit Blick auf die zunehmende Verbreitung menschenfeindlicher Weltbilder sei es besonders wichtig, öffentlich einzustehen für die Akzeptanz der diversen Lebensweisen, für die Freiheit der individuellen sexuellen und geschlechtlichen Identität und gegen jede Form von Diskriminierung und Benachteiligung. (dpa)
++ Kein Gendern an Berliner Schulen ++
Die Schulen müssten sich an die Lehrpläne halten, «damit wird unter anderem der normgerechte Spracherwerb und -gebrauch sichergestellt», antwortete die Senatsbildungsverwaltung auf eine Anfrage von CDU-Abgeordneten. Abweichende Normen, die die Verwendung von Binnen-Stern, Binnen-I oder anderen sprachlichen Genderformen regelten, existierten nicht.
Laut Senat würden zwei Briefe von Eltern vorliegen, in denen die Gender-Sprechweise von Lehrer*innen an der Schule des Kindes kritisiert werde. Ausserdem gebe es die Eingabe eines Schülers, der die Verwendung des Gender-Sterns an seiner Schule bemängele. Bekannt seien bei dem Thema «lediglich nicht repräsentative Einzelfälle». Man gehe aber grundsätzlich davon aus, dass Lehrer die schriftliche Unterrichtssprache mit den «allgemeinverbindlichen Vorgaben der deutschen Rechtschreibung» verwenden. Der Umgang mit Gendersprache könne aber als gesellschaftlich kontroverses Thema im Unterricht behandelt werden. (dpa)
++ Schwuler Geflüchteter klagt gegen BAMF-Entscheidung ++
In seiner Heimat Algerien konnte er als Homosexueller nicht offen leben, als Flüchtling in Deutschland engagiert er sich in der queeren Community. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) lehnte allerdings den Folgeantrag des in einer geschützten Unterkunft in Frankfurt lebenden Mannes ab. Am morgigen Dienstag (10.30) befasst sich das Frankfurter Verwaltungsgericht mit dem Fall, da der Flüchtling Einspruch gegen die Entscheidung eingelegt hat.
Der 35-jährige hatte sich sowohl in den Medien als auch bei öffentlichen Veranstaltungen für die Rechte homosexueller Geflüchteter eingesetzt und über die Verfolgung von Homosexuellen in Algerien gesprochen. Sein erster Asylantrag war im März 2020 abgelehnt worden. Damals hiess es zur Begründung, dass das Risiko für Homosexuelle in Algerien nicht so erheblich sei, dass von einer «flüchtlingsschutzrelevanten Verfolgung» auszugehen sei. Auch ein Folgeantrag nach einer Verhaftungswelle von Homosexuellen in Algerien im Jahr 2020 wurde vom BAMF abgewiesen. (dpa)
++ 140 Impfdosen für Thüringen ++
Für die Schutzimpfung gegen Affenpocken seien die Dosen dem Land vom Bund zugeteilt worden, sagte eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage. Der Bund habe angekündigt, weitere Impfdosen in der zweiten Septemberhälfte auf die Bundesländer zu verteilen. In Thüringen sind laut Ministerium bislang insgesamt sechs Affenpocken-Fälle in Jena, Erfurt und dem Landkreis Nordhausen gemeldet worden (Stand: 12. August). Der erste Fall war Mitte Juni in Jena bekannt geworden. Alle Infizierten sind dem Ministerium zufolge männlich.
Die Impfdosen werden nach bestimmten Kriterien auf die Bundesländer verteilt und dort vergeben. In Thüringen sollen die Impfungen in drei Schwerpunkt-Arztpraxen für mit dem Aids-Erreger HIV infizierte Menschen sowie in Gesundheitsämtern verabreicht werden. Die Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (Stiko) nur bestimmten Risikogruppen und Menschen mit engem Körperkontakt zu Infizierten empfohlen. Ein erhöhtes Infektionsrisiko sieht die Stiko insbesondere bei Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben. Häufiges Symptom ist schmerzhafter Hautausschlag, etwa im Anal- und Genitalbereich, an Rumpf, Armen und Beinen. Eine Impfung ist zum Schutz vor einer Ansteckung, aber auch möglichst frühzeitig nach einer Infektion möglich. (dpa)
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