Lego schafft Produkte «für Mädchen» und «für Jungen» ab
Das Unternehmen will inklusiver werden
Lego marschiert mit breiter Brust und treuer Kundschaft in die Zeit nach der Coronavirus-Pandemie. Unter anderem dank einer starken Nachfrage hat der Bauklötzchen-Hersteller aus dem dänischen Billund seinen Gewinn im ersten Halbjahr 2021 mehr als verdoppelt. Und setzt auf Vielfalt und Inklusion.
Lego erfreut sich immer grösserer Beliebtheit – und zwar weltweit und in allen Altersgruppen. Unter dem Strich gab es zuletzt einen Nettogewinn von 6,3 Milliarden Kronen (rund 850 Mio Euro), was gar ein Plus von 140 Prozent bedeutete. Der Umsatz wuchs um 46 Prozent auf rund 23 Milliarden Kronen (3,1 Mrd Euro), erklärte man im September.
Zum Pride-Monat zeigte das Unternehmen die Regenbogenflagge (MANNSCHAFT berichtete); nun verkündet der Bauklötzchen-Hersteller eine Strategie zum Aufbrechen von Geschlechter-Stereotypen. «Wir arbeiten hart daran, Lego inklusiver zu machen», sagte Produktmanagerin Julia Goldin laut Guardian.
Kein Lego-Produkt soll mehr als «für Mädchen» oder «für Jungen» gekennzeichnet werden. Auf der Webseite können Kund*innen die Produkte nicht nach Geschlecht suchen, aber nach Alter oder Interessen geordnet.
Man teste alles an Jungen und Mädchen und beziehe mehr weibliche Vorbilder ein, beschreibt Goldin den Plan und verweist auf eine von Lego in Auftrag gegebene Studie, wonach die Einstellungen zum Spielen sowie die Berufswahl nach wie vor von Geschlechterklischees gekennzeichnet seien.
Unterdessen hat der US-Bundesstaat Kalifornien ein Gesetz beschlossen, dass den Einzelhandel verpflichtet, Spielzeug und andere Artikel für Kinder auch geschlechtsneutral anzubieten. Wie die L.A. Times berichtete, werde es zwar nicht verboten, eigene Abteilungen für Jungen und Mädchen zu haben, grosse Geschäfte müssen jedoch eine zusätzliche geschlechtsneutrale Abteilung einrichten, die eine «angemessene Auswahl» an Produkten bereithalten soll.
Der demokratische Abgeordnete Evan Low arbeitete an dem Gesetz mit und erklärte, die Trennung von Spielzeug «durch ein soziales Konstrukt, das festlegt, was für welches Geschlecht geeignet ist, ist die Antithese modernen Denkens». Das Anbieten von Spielsachen nach Geschlecht getrennt habe dazu geführt, dass es in Abteilungen für Jungen mehr Spielzeug für Wissenschaft und Technik gebe, bei den Mädchen wurde u.a. auf Babypflege und Haushalt gesetzt.
Alle reden von Gender-Gaga, wenn es darum geht, die Geschlechtervielfalt abzubilden. «Niemand kommt jedoch auf die Idee, von Gender-Gaga zu sprechen, wenn wir Mädchenzimmer in Rosa und Knabenzimmer in Himmelblau ersäufen». Dabei sei gerade Letzteres total gaga, so der MANNSCHAFT-Kommentar zum Thema. (mit dpa)
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