Kylie Minogue: «Habe immer zu Olivia Newton-John aufgeschaut»
Der «Grease»-Star war am Montag verstorben
Die australische Sängerin und Schauspielerin Kylie Minogue hat Olivia Newton-John als grosse Inspiration für ihr Leben gewürdigt. Auch andere Kolleg*innen trauern.
Die in Australien aufgewachsene und durch ihre Hauptrolle im Musical «Grease» weltweit berühmt gewordene Newton-John war am Montag im Alter von 73 Jahren gestorben (MANNSCHAFT berichtete). «Seit ich zehn Jahre alt war, habe ich Olivia Newton-John geliebt und zu ihr aufgeschaut. Und das wird immer so bleiben», schrieb Minogue (54) am Dienstag auf Twitter. Dazu stellte sie ein Foto, das die beiden gemeinsam zeigt. «Sie war und wird für immer eine Inspiration für mich in vieler, vieler Hinsicht sein.»
Auch der australische Schauspieler Hugh Jackman hat sich bestürzt über den Tod von Newton-John gezeigt. «Ich bin am Boden zerstört, schrieb der 53-Jährige («X-Men») auf Facebook. «Es ist kein Geheimnis, dass Olivia mein erster Schwarm war. Ich habe ihr Poster jeden Abend vor dem Schlafengehen geküsst.»
«Es war eines der grossen Privilegien meines Lebens, sie kennenzulernen», schrieb Jackman weiter. «Sie war nicht nur eine der talentiertesten Personen, die ich kenne, sie war eine der offenherzigsten, grosszügigsten und lustigsten.» Ihr Vermächtnis als Kämpferin gegen den Krebs werde in den kommenden Jahren nur noch stärker werden. «Ich liebe Dich Olivia.»
Vor über 40 Jahren zwängte sich die junge Olivia Newton-John in ein hautenges Lederoutfit und wurde als blond gelockte Sandy in dem Hit-Musical «Grease» an der Seite von John Travolta weltberühmt. Diesen Durchbruch feierte die Sängerin und Schauspielerin 1978, als sie sich in «Grease» vom braven Schulmädchen zur 50er-Jahre-Sexbombe mauserte. «Das war auch für mich ein Aha-Erlebnis, denn ich war eher ein Hippie-Bohème-Typ, wenn es um meinen Kleidungsstil ging, und das war va-va-va-boom!» schrieb sie in ihren Memoiren «Don’t stop believin’»: «Stärke kommt davon, dass du das Sagen hast und die bist, die Du sein willst.»
Nun hat Newton-John mit 73 Jahren ihren jahrzehntelangen Kampf gegen Krebs verloren. Sie sei am Montagmorgen (Ortszeit) «friedlich» auf ihrer Ranch in Südkalifornien gestorben, gab ihr Ehemann John Easterling bekannt. Dabei war sie von Freunden und Familie umgeben. «Olivia war ein Symbol für Sieg und Hoffnung, mehr als 30 Jahre lang, in denen sie ihren Weg mit Brustkrebs teilte», hiess es auf Instagram.
1992 war sie zum ersten Mal an Krebs erkrankt und musste sich eine Brust abnehmen lassen. 2013 kehrte der Krebs zurück und streute auch in der Schulter. 2018 war ein Tumor in ihrer unteren Wirbelsäule festgestellt worden.
2019 versteigerte Newton-John ihre ikonischen «Grease»-Outfits zusammen mit 500 Stücken aus ihrem Kleiderschrank und ihrer Andenkensammlung – für einen guten Zweck. Ein Teil des Auktionserlöses kam einem von ihr gegründeten Krebs-Zentrum in Australien zu.
«Es wird uns hoffentlich dabei helfen, Krebs zu besiegen, das ist mein Traum», sagte sie damals im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Im Vorfeld der Auktion stand sie im Rampenlicht, und strahlte für Fotografen. «Mir geht es wirklich fantastisch gut», sagte sie. «Vor einem Jahr konnte ich nicht laufen und nun bin ich wieder ganz auf den Beinen.»
Am 26. September 1948 wurde die kleine Olivia in eine deutsch-britische Akademikerfamilie geboren. Ihr Grossvater war der Quantenphysiker und Nobelpreisträger Max Born, der mit seiner Familie 1933 vor den Nazis nach Cambridge geflohen war. Als sie fünf Jahre alt war, wanderte die Familie nach Australien aus. Newton-John gründete dort als Teenager eine Mädchenband.
Ein Talentwettbewerb brachte die 15-Jährige nach Grossbritannien zurück, wo sie 1966 ihre erste Platte aufnahm. 1974 vertrat sie Grossbritannien mit ihrem Song «Long Live Love» beim Eurovision Song Contest in Brighton und kam auf den vierten Platz. Dann kam «Grease» und machte sie weltberühmt.
Später stand sie für das Fantasy-Musical «Xanadu» (1980) auf Rollschuhen vor der Kamera und landete mit dem Album «Physical» 1981 einen Nummer-eins-Hit in ihrer Wahlheimat, den USA. Auch in Deutschland war sie erfolgreich. Das Album gewann einen Grammy, doch einige amerikanische Radiostationen verbannten die Songs wegen eindeutiger sexueller Anspielungen.
Ich liebe es immer noch zu singen, aber ich habe keine Pläne, auf eine Konzerttour zu gehen.
Im Jahr 1992 endete der Höhenflug: Ihr Vater starb an Leberkrebs, wenig später wurde bei Newton-John Brustkrebs diagnostiziert. Sie setzte sich seither unermüdlich für Brustkrebs-Überlebende ein und sammelte Gelder für Forschung und Behandlung. 2008 heiratete sie ihren zweiten Ehemann, den Geschäftsmann John Easterling, mit dem sie das Interesse an Naturheilkunde verband.
Zur eigenen Behandlung setzte sie auf Schulmedizin und Cannabis-Öl. Ihr Mann ist ein Pflanzenexperte, der Cannabis anbaut und Tinkturen für sie zubereitet, sagte die Wahl-Amerikanerin 2019. «Das nehme ich täglich zu mir und bin so von starken Schmerzmitteln losgekommen.» Auch Singen war für sie Therapie. «Ich liebe es immer noch zu singen, aber ich habe keine Pläne, auf eine Konzerttour zu gehen.»
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