Kommt Verbot von Konversionstherapien in Genf?
Der Kanton wird zum Vorbild
Kürzlich hat das Genfer Parlament einen Vorstoss angenommen, der ein Verbot von Konversionstherapien fordert. Damit wird der Kanton zum Vorbild für die ganze Schweiz und soll diese Funktion auch wahrnehmen.
Die Therapie von sexuellen und geschlechtlichen Identitäten soll im Kanton Genf verboten werden. Das fordern 36 Parlamentarier*innen von links und aus der Mitte. Am vergangenen Freitag hat der Grosse Rat den weitreichenden Vorstoss angenommen.
Die Motion liegt nun bei der Regierung, die nun sechs Monate Zeit hat, eine Antwort zu formulieren. Sollte das geschehen, werden in Genf nicht nur Konversionstherapien verboten. Eine Arbeitsgruppe soll zudem Gesetzesvorlagen auszuarbeiten, die auf nationaler Ebene zur Anwendung kommen können.
Der Staatsrat wird beauftragt, sich an die Bundesbehörden zu wenden, um das Verbot auf die ganze Schweiz auszudehnen. Im Unterschied zu vielen bisherigen Vorstössen, macht Genf auch keinen Unterschied zwischen Erwachsenen und Minderjährigen. Im Waadtländer Kantonsparlament ist bereits ein ähnlicher Verstoss hängig.
Schwarzer Rauch und Dämonen – So arbeiten die «Homoheiler»
In den vergangenen Jahren haben zwei Fälle solcher Behandlungsangebote für Schlagzeilen gesorgt. In Genf und Waadt wollte ein homöopathischer Arzt Menschen von ihrer «Homosexualität heilen». Ein Schwyzer Psychiater warb zudem offen für die schädliche Behandlung.
Das Ausland ist schon weiter In Deutschland sind Konversionstherapien an Minderjährigen verboten und werden mit hohen Bussgeldern oder einem Jahr Gefängnis bestraft. Behandlungen an Erwachsenen bleiben vorerst erlaubt, sie sollen jedoch später ebenfalls verboten werden, mit einer Ausnahme: wenn eine informierte Einwilligung vorliegt (MANNSCHAFT berichtete).
In Österreich und der Schweiz hielten es die Regierungen bisher nicht für notwendig, ein solches Verbot zu beschliessen. Das österreichische Gesundheitsministerium liess verlauten, dass die bestehenden Gesetze bereits ausreichen, da bereits Konsequenzen drohen, sollte ein Schaden durch die Therapie entstehen (MANNSCHAFT berichtete). Der Schweizer Bundesrat antwortete auf einen Vorstoss, dass ein solches Verbot «nicht möglich» sei (MANNSCHAFT berichtete).
Malta hat Konversionstherapien bereits verboten. In Frankreich, Spanien, Neuseeland, Kanada und vielen weiteren Ländern sind Gesetze dazu in Ausarbeitung. Die UNO fordert sogar ein weltweites Verbot der schädlichen Umpolungsversuche (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Musik
Trotz Video-Absage von Céline Dion: Ein Hoffnungsschimmer bleibt
In der Preview-Show vom Montagabend spielte der ESC eine Videobotschaft von Céline Dion ein, in der sie ihren Auftritt absagte. Das sei nur Teil der Probe gewesen, so Mediensprecher Adrian Erni.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Schweiz
Eurovision Song Contest
Schweiz
Pink Apple: Diese Filme wurden in der 28. Ausgabe ausgezeichnet
Die Jubiläumsausgabe des Pink Apple Filmfestivals ist nach drei Tagen Programm in Frauenfeld erfolgreich zu Ende gegangen. Zuvor fand das Festival vom 29. April bis zum 8. Mai in Zürich statt. «Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst» und «Copa 71» wurden geehrt.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Award
Kultur
Film
Eurovision Song Contest
Fakten, Flaggen und die Favoritenfrage beim ESC in Basel
Kontroversen, Klänge, Klicks: Das jährliche ESC-Musikspektakel geht dieses Jahr in Basel über die Bühne. Was du darüber wissen musst.
Von Newsdesk/©DPA
Schweiz
Musik
Unterhaltung
News
ESC 2025
Mit Prides und Palästina-Demo: ESC in Basel offiziell eröffnet
Bei der Eröffnungszeremonie des Eurovision Song Contests in Basel marschierten sowohl Pride-Gruppen als auch Trachtenvereine. Für Unruhe sorgte eine Pro-Palästina-Aktion, die den israelischen Wagen blockierte.
Von Newsdesk/©DPA, Greg Zwygart
Musik
Unterhaltung
Schweiz
Eurovision Song Contest