«Ich bin schwul» – Wowereit stolz auf Coming-out vor 20 Jahren
Der Satz kam damals spontan, so der Politiker
«Ich bin schwul – und das ist auch gut so»: Berlins Ex-Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ist auch nach 20 Jahren auf seinen inzwischen legendären Satz stolz.
«Ich denke, dass es richtig war, in die Offensive zu gehen, und bin auch ein bisschen stolz darauf, was das für andere bewirkt hat», sagte Wowereit dem Tagesspiegel (Mittwoch). Er habe den Satz vorher nicht formuliert: «Der kam spontan».
Wowereit hatte sein Bekenntnis öffentlich erstmals auf einem SPD-Landesparteitag am 10. Juni 2001 ausgesprochen. Anschliessend wurde er zum Spitzenkandidaten für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Er war dann bis 2014 Regierender Bürgermeister. (20 Jahre nach Wowereit will wieder ein schwuler Klaus Berlin regieren – MANNSCHAFT berichtete).
«Einige Leute wussten bereits, dass ich schwul bin. Bevor ich auf dem Parteitag am Sonntag nominiert wurde, wollte ich aber, dass es alle wissen. Mir war wichtig, dass hinterher niemand sagt, er hätte mich gar nicht erst nominiert, wenn er das gewusst hätte», sagte Wowereit.
Wowereit äusserte sich kritisch zur Debatte um Identitätspolitik. «Dass man sich nicht nur um kleine Randgruppen kümmern soll, sondern mal wieder die Norm oder die Mehrheit im Blick behalten müsse, ist eine völlig kontraproduktive Diskussion», sagte er.
«Natürlich gibt es nur wenige Menschen, die ihr Geschlecht erst im Laufe ihres Lebens definieren können. Aber welchen Leidensweg sie gehen und wie diskriminierend auch heute noch die gesetzlichen Vorschriften sind, das ist doch nicht wegzuleugnen!», sagte Wowereit.
Im vergangenen Jahr war Wowereits langjährigen Partner Jörn Kubicki verstorben (MANNSCHAFT berichtete).
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