in

Kanadas Reisewarnung an LGBTIQ: Vorsicht bei USA-Trips!

Das Aussenministerium reagiert damit auf LGBTIQ-feindliche Gesetze

USA Kanada Reisewarnung LGBTIQ reisen fliegen Flugzeug American Airlines
Abflug der American Airlines in Calgary (Bild: Unsplash / Justin Hu)

Aufgrund potenzieller Risiken empfiehlt Kanada LGBTIQ-Personen, die in die USA reisen möchten, zu überprüfen, ob sie von den dortigen queerfeindlichen Gesetzen betroffen wären.

Kanadas Aussenministerium mahnt LGBTIQ, die in die USA reisen, neu zur Vorsicht. Solche Reisewarnungen gibt es normalerweise für Länder wie Uganda oder Russland, wo queere Menschen staatlich verfolgt werden – doch jetzt gehören auch die Vereinigten Staaten auf diese unrühmliche Liste.

Der konkrete Hinweis auf der Internetseite des Ministeriums lautet: «Einige Bundesstaaten haben Gesetze und Richtlinien erlassen, die 2SLGBTQI+-Personen betreffen könnten. Überprüfen Sie die relevanten Bundes- und Landesgesetze.» («2S» bedeutet «Two-Spirit» und bezeichnet nordamerikanische Ureinwohner*innen, welche die soziale Rolle eines anderen Geschlechts übernommen haben.)

LGBTIQ-Notstand in den USA
Der Hinweis spezifiziert nicht, auf welche Bundesstaaten hier Bezug genommen wird – aber es gibt leider gleich einige Kandidaten dafür.


Zum Beispiel Florida: Im März hat der republikanische Gouverneur und Präsidentschaftskandidat Ron DeSantis das «Don’t say Gay»-Gesetz unterzeichnet. In Schulen dürfen damit künftig keine queeren Themen mehr angesprochen werden (MANNSCHAFT berichtete). Im Mai wurden zudem Pläne bekannt, wonach trans Menschen in Zukunft mit erheblichen Einschränkungen rechnen müssen.

Oder zum Beispiel Tennessee: Dort wurde ein Gesetz verabschiedet, das Drag-Auftritte in der Öffentlichkeit oder vor Kindern einschränkt (MANNSCHAFT berichtete). Die Human Rights Campaign (HRC) hat wegen dieser Entwicklungen in den USA sogar zum ersten Mal den Notstand ausgerufen (MANNSCHAFT berichtete).

Beliebteste Destination
Angesprochen auf die Aktualisierung des Hinweises sagte die stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland gemäss Reuters, dass die kanadische Regierung Expert*innen beschäftige, um sorgfältig auf der ganzen Welt zu prüfen, ob es Gefahren für bestimmte Gruppen von Kanadier*innen gebe.


Sie verriet nicht, ob Gespräche mit der Biden-Administration stattgefunden hatten, bevor die Änderung vorgenommen wurde. Das allgemeine Risikoprofil für die Vereinigten Staaten bleibt auf Grün; das bedeutet, dass grundsätzlich normale Sicherheitsvorkehrungen erforderlich sind.

Die Vereinigten Staaten sind das einzige Nachbarland und gemäss Reuters das beliebteste Reiseziel der Kanadier*innen: Allein im vergangenen Juni kehrten rund 2,8 Millionen Personen von einem Aufenthalt in den USA zurück. Laut dem «Gay Travel Index» ist Kanada selbst übrigens auf Platz zwei der homofreundlichsten Reisedestinationen – zusammen mit der Schweiz.


Blutspende

Blutspenden wird für schwule Männer leichter – Was ändert sich?

Enkel für Fortgeschrittene

«Enkel für Fort­geschrittene»: Generationen-Clash, Teil 2