John Cameron Mitchell: «Ich bin nicht-binär»
Der Star aus «Hedwig and the angry Inch» äusserte sich auch zur Frage, ob nur Queers LGBTIQ spielen sollten
John Cameron Mitchell (bekannt aus «Shortbus» und «Hedwig and the angry Inch») hat sich in einem Interview als nicht-binär geoutet.
Gegenüber dem Magazin Pride sprach Mitchell über die Frage, ob hetero und cis Schauspieler*innen Rollen als LGBTIQ-Charaktere bekommen sollten oder nicht.
«Ich glaube, Schauspielerei bedeutet, dass du jemanden spielst, der du nicht bist», so Mitchell. «Und ich habe alle möglichen Sachen gespielt, die ich nicht bin, aber du bringst dein eigenes Leben hinein. So lange gab es nicht viele queere Stars. Wir alle wissen warum – wegen Homophobie.»
Dass aber nur Queers LGBTIQ-Rollen spielen, das sei nicht die Lösung: «Weil es sonst nur Autobiografien sind». Regisseur*innen sollten homosexuelle Rollen mit homosexuellen Darsteller*innen besetzen, findet dagegen der Autor und Produzent von «Queer as Folk», Russell T. Davies. (MANNSCHAFT berichtete). Neil Patrick Harris dagegen meint: Wenn er der verantwortliche Caster wäre, würde er «definitiv den besten Schauspieler nehmen wollen» (MANNSCHAFT berichtete).
Was die eigene Rolle im «Hedwig»-Film betrifft, räumte Mitchell ein, dass «ich in letzter Zeit ein bisschen Kritik bekommen habe». Kritiker*innen meinten, dass nur trans Menschen diese Rolle spielen können, weil es eine trans Rolle sei. «Ich bin nicht trans, ich bin nicht-binär» sagte Mitchell daraufhin und stellte in Bezug auf die Rolle der Hedwig klar: «Die Figur wurde zu einer Operation gezwungen und ist nicht wirklich trans».
«Hedwig and the Angry Inch» wurde 1998 am Off-Broadway in New York uraufgeführt und drei Jahre später verfilmt. John Cameron Mitchell schrieb den Text des Musicals und spielte im Film die Hedwig und führte Regie
Die Bühnenfassung läuft derzeit u.a. in Berlin mit Sven Ratzke, aber auch in Hannover und in Gelsenkirchen.
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