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Italien, Portugal und Kroatein sind die ESC-Favoriten

Mit dem Song «Occidentali’s Karma» gilt Italiens Francesco Gabbani als heisser Anwärter auf den Sieg im diesjährigen Euro­vision Song Contest. «Bei diesem Song stimmt einfach alles», sagt ESC-Experte Martin Wyss gegenüber der Mannschaft.

Am 13. Mai findet in der ukrainischen Hauptstadt Kiew der Eurovision Song Contest ESC statt, für viele eines der Eckdaten des jährlichen Terminkalenders. So auch für Martin Wyss. Der 29-Jährige war schon oft am ESC – unter anderem auch als Korrespondent für die Mannschaft – und prophezeite schon mehrere Male den Siegerbeitrag. 2013 setzte er auf Dänemarks Emmelie de Forrest und gewann somit eine Wette gegen Redakteur Greg Zwygart. Wyss hat selbst schon in mehreren Gesangs- und Musicalproduktionen mitgewirkt und weiss, worauf es bei einer erfolgreichen Darbietung ankommt.

«Francesco ist eine Rampensau»
Auch dieses Jahr ist er sich seines Instinkts sicher. «Italien wird gewinnen», sagt er gegenüber der Mannschaft. Bei Francesco Gabbani und seinem Song «Occidentali’s Karma» stimme einfach alles. Dass der Song nicht wie bei vielen der letztjährigen Gewinnern auf Englisch gesungen wird, sondern in der Landessprache, spiele keine Rolle. «Francesco ist eine Rampensau, ein Entertainer, und er hat eine geile Stimme», sagt Wyss.

Der Song ist ein Stimmungsmacher und wird von einer einfachen und ansteckenden Choreografie unterstützt. Der Auftritt eines Tänzers im Affenkostüm sorgt dabei für Schmunzeln. Auch der Inhalt ist leichte Kost und versteht sich mit einem Augenzwinkern. «Es geht ums Karma und Francesco nimmt die westliche Mentalität auf die Schippe. «Der Song ist top, melodisch und rhythmisch.»


Portugal und Kroatien als weitere Favoriten
Ein weiterer Song, der es im Final gemäss Martin Wyss weit nach vorne bringen wird, ist Salvador Sobrals «Amar Pelos Dois» («Liebe zu zweit»), der Beitrag von Portugal. «Salvador ist gesanglich sehr stark und die Ballade trifft mitten ins Herz», sagt er. «Dabei hilft auch, dass er mit langen Haaren, Bart und einem viel zu grossen Anzug einen etwas unbeholfenen Eindruck macht.» Dass der Song sehr ernst zu sein scheint, jedoch auf portugiesisch gesungen wird, erachtet Wyss als grossen Nachteil. «Die Ballade ist sehr, sehr schön, aber ich befürchte, dass niemand wirklich versteht, um was es hier geht.»

Ein weiterer starker Song ist Kroatiens «My Friend» von Jacques Houdek, der gekonnt Klassik mit Pop vermischt. «Der Typ ist eine Wuchtbrumme und der Song ist sehr abwechslungsreich», sagt Wyss. «Wenn er am Abend eine gute Live-Performance hinlegt, schafft er es weit nach vorne. Der Song reisst mich zwar nicht vom Hocker, aber als Sänger ist Jacques sehr stark.»

Rumänien mit Fremdschämbeitrag
Ein weiterer Beitrag, den es gemäss Wyss im Auge zu behalten gilt, ist Schwedens «I Can’t Go On» von Robin Bengtsson. «Ein sehr gutaus­sehender Mann, aber der Song ist so lala», sagt er. «Für die Choreografie haben sie Laufbänder eingesetzt. Das ist definitiv ein Hingucker.»


Am ESC nicht fehlen dürfen natürlich die Beiträge, die lustig, aber nicht wirklich ernst zu nehmen sind. In diese Kategorie fällt dieses Jahr Rumänien mit einem Duett zwischen einem rappenden Mann und einer jodelnden Frau. «Der Song ist wirklich zum Schreien», sagt Wyss lachend. «Die Dame hat während des Liveauftritts ziemlich falsch gejodelt. Dabei heisst der Song auch noch ‹Yodel it›. Dieser Beitrag ist definitiv zum Lachen, weil er so blöd ist.»

Auch das Gastgeberland Ukraine enttäuscht mit dem Rock-Beitrag «Time». «Die Sänger haben eine Art Zeitbombe umgeschnallt, die die Dauer des Songs abzählt», sagt Wyss. «Sagen wirs mal so: Wir sind froh, wenn die Zeit abgelaufen ist und die Bombe explodiert.»

Es steht ausser Frage, dass der ESC auch dieses Jahr eine Fülle an denkwürdigen Momenten bieten wird. Weniger sicher ist, dass der Autor dieses Beitrags eine weitere Wette mit Martin Wyss eingehen wird.


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