«Jüdischer Juni» – Salzgeber Club zeigt Filme aus und über Israel
Auch «Du sollst nicht lieben» über tabuisierte Homosexualität ist zu sehen
Der Salzgeber Club kündigt den kommenden Monat als «Jüdischer Juni» an und präsentiert in den nächsten vier Wochen jeden Donnerstag je zwei Video-on-Demand-Premieren. Darunter auch ein Film über die Liebe zwischen zwei orthodoxen jüdischen Männern.
Ab 4. Juni sind zwei Dokumentarfilme von Alexa Karolinski (Co-Autorin der grossartigen Netflix-Serie «Unorthodox») zu sehen: In «Oma & Bella» porträtiert die Regisseurin berührend und höchst unterhaltsam ihre Grossmutter Regina und deren beste Freundin Bella. «Lebenszeichen in Berlin» ist nicht nur eine intime Selbst- und Familienerkundung, sondern auch ein vielstimmiges Porträt der deutschen Hauptstadt und seiner jüdischen Geschichte.
«Jung, schwul, gläubig» – Christen, Juden & Muslime im Porträt
Mit seiner unkonventionellen Art und seinem herzhaften Lachen begeisterte Willy Wolff, ehrenamtlicher Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern, die Zuschauer*innen bereits in Britta Wauers Publikumshit «Im Himmel, unter der Erde», einem Dokumentarfilm über den Jüdischen Friedhof Berlin-Weissensee. In «Rabbi Wolff» zeigt Wauer den noch immer turbulenten Alltag von Wolff und beleuchtet seine bewegte Vergangenheit. Beide Filme zeigt der Salzgeber Club ab 11. Juni.
In «Die Wohnung» stösst Regisseur Aron Goldfinger auf einen unbekannten Teil Familiengeschichte, als er versucht, Ordnung in die Wohnung seiner verstorbenen Grossmutter in Tel Aviv zu bringen. Und auch Mor Kaplansky macht sich in ihrem Film «Café Nagler» auf familiäre Spurensuche: Sie reist zum Berliner Moritzplatz, wo in den 1920er Jahren jenes legendäre Café gestanden haben soll, von dem ihre Grossmutter immer schwärmte. Die beiden besonderen deutsch-israelischen Familiengeschichten sind ab 18. Juni zu sehen.
«The Cakemaker» – zu schwul oder zu hetero?
Und ab 25. Juni präsentiert der Salzgeber Club «Get – Der Prozess der Viviane Amsalem» von Ronit und Shlomi Elkabetz über den jahrelangen Kampf einer jungen Israelin um die Scheidung von ihrem Ehemann sowie «Du sollst nicht lieben» von Haim Tabakman über die Liebe zwischen zwei orthodoxen Juden: Aaron Fleischmann führt ein unaufgeregtes Leben im ultra-orthodoxen Stadtteil Jerusalems, das von der Fleischerei seines Vaters, seiner Familie und den Gebeten in der Gemeinde bestimmt ist.
Alles ändert sich, als eines Tages der junge Student Ezri in sein Geschäft und nicht zuletzt in sein Herz eintritt. Aaron wird zwischen der Homosexualität und seinem orthodoxen Glauben hin- und hergerissen. Der Film feierte im Jahr 2009 seine Premiere und erhielt u. a. den Grossen Preis beim Film Festival Gent und eine lobende Erwähnung beim Jerusalem Filmfest
Schwule Männer haben in den einzelnen Religionsgemeinschaften mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen, sagt Leo Schapiro, einer der drei Initiatoren von Keshet Deutschland, einem neuen Verein für queere Jüd*innen im MANNSCHAFT-Interview. «In der jüdischen Gemeinschaft ist z. B. folgendes Problem beachtlich: Obwohl die Mehrheit der deutschen Juden nicht orthodox – zum Teil nicht einmal gläubig – ist, wird das Thema Homosexualität in den Institutionen und unter den Gemeindemitgliedern stark tabuisiert.»
Das könnte dich auch interessieren
USA
Nach Abschiebung: Schwuler Friseur aus Venezuela wieder frei
Andry José Hernández Romero, der 2024 legal in die USA eingereist war, nachdem er vor queerfeindlicher Gewalt in seinem Heimatland geflohen war, ist wieder frei. Er wurde im Rahmen eines Gefangenenaustauschs nach Venezuela zurückgeschickt.
Von Newsdesk Staff
International
Schwul
News
Rechte Demo «gegen den CSD-Terror» zur Berliner Pride
Am Samstag zieht die queere Gemeinschaft mit Hundert Gruppen durch die Hauptstadt. Am Bundestag weht dann wohl keine Regenbogenflagge. Dafür aber an anderen Orten.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Frankreich
Die Macrons verklagen US-Podcasterin nach Transgender-Gerüchten
Der französische Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte haben am Mittwoch eine Verleumdungsklage gegen die rechtsgerichtete US-Podcasterin Candace Owens eingereicht. Owens hatte wiederholt behauptet, die Frau des Präsidenten sei als biologischer Mann geboren.
Von Newsdesk Staff
News
Politik
International
Pride
U-Bahnhof Bundestag regenbogenbunt: «Helfen beim Flagge zeigen»
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat entschieden, die Regenbogenflagge diesmal nicht zum CSD zu hissen. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) dagegen holen die Farbe raus.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik