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Irland sagt ja!

Mit dem «Ja» an der Urne, steht es Priestern künftig frei, Homosexuelle auch kirchlich zu trauen

Bild: iStockphoto

Als erstes Land überhaupt führt Irland die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare per Volksentscheid ein.

Gemäss der Nachrichtenagentur dpa fielen die Ja-Stimmen im Verhältnis von etwa 2:1 aus. Insgesamt waren bis zu 3,2 Millionen Iren zur Stimmabgabe aufgerufen.

Regierungsvertreter rechneten am Samstagvormittag mit einer Wahlbeteiligung von über 65 Prozent. Vor allem junge Wähler waren teilweise aus dem Ausland in ihre irische Heimat zurückgeflogen, um von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

«Glückwunsch an die Ja-Seite. Gut gemacht», sagte der Leiter der Gegenkampagne, David Quinn, am Samstag und räumte damit die Niederlage ein. Offizielle Ergebnisse werden am Nachmittag erwartet.


Für die Einführung der Ehe für Schwule und Lesben ist eine Verfassungsänderung notwendig. Bisher ist – ähnlich wie in Deutschland oder der Schweiz – nur die Eintragung einer zivilen Lebensgemeinschaft möglich, die nicht das in der Verfassung verankerte Recht auf Schutz der Familie garantiert. Mit dem «Ja» an der Urne, steht es Priestern künftig frei, Homosexuelle auch kirchlich zu trauen. Dies obwohl man davon ausgehen kann, dass die katholische Kirche sich weiterhin strikt gegen die gleichgeschlechtliche Ehe wehren wird. Schwulen und Lesben bliebe als Alternative eine standesamtliche Zeremonie.

Und die Schweiz?
Die Schweizer LGBT-Vereine freuen sich mit den Irinnen und Iren und streben auch hierzulande die Öffnung der Ehe an, heisst es in einer Medienmitteilung vom Dachverband Regenbogenfamilien von 12:21 Uhr. Über eine Gleichstellung von LGBTI-Personen im Bereich Ehe und Familie wird auch in der Schweiz diskutiert, sei dies mit der parlamentarischen Initiative «Ehe für alle» oder mit der Volksinitiative «Für Ehe und Familie – gegen die Heiratsstrafe». Wobei letztere das Ziel verfolgt, die Ehe zwischen Mann und Frau zu zementieren und sich somit klar gegen eine Gleichstellung von LGBT-Menschen richtet. Die bedingungslose Öffnung der Ehe und die Gewährung aller damit verbundenen Rechte sei eine Grundforderung der Schweizer LGBT-Verbände.

«Wir verlangen keine Sonderrechte, sondern schlicht Gleichstellung. Und wir fordern die Öffnung der Ehe weil unsere Beziehungen gleich stark und unsere Familien gleich viel wert sind», fordern die LGBT-Vereine einstimmig.



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