Im Kino: Der Staat gegen Fritz Bauer
Ein Mann kämpt gegen das Vergessen
Deutschland 1957. Während die junge Bundesrepublik die NS-Zeit hinter sich lassen will, kämpft ein Mann unermüdlich dafür, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu stellen: Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält der kompromisslose Generalstaatsanwalt Fritz Bauer den entscheidenden Hinweis darauf, wo sich der frühere SS-Obersturmbandführer Adolf Eichmann versteckt halten soll.
Gemeinsam mit dem jungen Staatsanwalt Karl Angermann beginnt Bauer, die Hintergründe zu recherchieren. Doch es formiert sich Widerstand bis in die höchsten Kreise: In seiner eigenen Behörde verschwinden immer wieder Akten und auch Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler und BKA-Mitarbeiter Paul Gebhardt behindern den unliebsamen Bauer in seinen Ermittlungen. Die meisten seiner Kollegen würden Bauer am liebsten in Verruf bringen, um ihn loszuwerden. Eine Nachricht aus Dänemark könnte ihnen dabei behilflich sein: Bauer wurde mehrmals mit jungen Männern gesichtet. «Der Jude ist schwul?», lachen sie. Angermann versucht unterdessen einen jungen Mann, der wegen gegenseitiger Masturbation mit einem anderen Mann angeklagt wurde, vor einer längeren Gefängnisstrafe zu bewahren. Ein Schlupfloch gegen den §175 soll gefunden werden:
Der «Schwulenparagraf» 175 wurde unter den Nationalsozialisten verschärft und homosexuelle Handlungen konnten mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden.
Die Bedeutung des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer für das Zustandekommen der Auschwitz-Prozesse der 1960er Jahre ist unumstritten. Doch erst nach seinem Tod wurde sein entscheidender Verdienst um die Ergreifung Eichmanns bekannt. Grimme-Preisträger Lars Kraume zeichnet mit «Der Staat gegen Fritz Bauer» das kraftvolle und fesselnde Porträt eines mutigen Mannes und dessen Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit.
Mit Burghart Klaussner, Ronald Zehrfeld, Lilith Stangenberg, Jörg Schüttauf, Sebastian Blomberg u.v.a.
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