Homosexuelle kritisieren neues Arbeitsrecht in katholischer Kirche
Es gebe ein «gravierendes Defizit»
Die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) kritisiert die neue Grundlage für das Arbeitsrecht in der katholischen Kirche als unzureichend.
«Es bleibt ein Rätsel, warum die Bischöfe trans und inter Personen explizit nicht den versprochenen Schutz zusagen», sagte HuK-Sprecher Thomas Pöschl der Deutschen Presse-Agentur. Er sprach von einem «gravierenden Defizit».
Im Rahmen des Reformprozesses Synodaler Weg hätten die Bischöfe noch mit 93 Prozent einen Passus beschlossen, der es ausdrücklich verbiete, Menschen «aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität» nicht einzustellen oder ihnen aus diesen Gründen zu kündigen. «Dieser Passus fehlt in der neuen Grundordnung», kritisiere Pöschl. Insgesamt nannte er es aber einen «Paradigmenwechsel», dass das Privatleben arbeitsrechtlich von der Kirche nicht mehr bewertet werden solle.
Bisher konnte es zur Kündigung kommen, wenn man zum Beispiel gleichgeschlechtlich heiratet oder auch bei einer zweiten Heirat nach einer Scheidung. Die katholischen Bischöfe hatten am Dienstag in Würzburg beschlossen, das zu ändern (MANNSCHAFT berichtete).
Die neue «Grundordnung des kirchlichen Dienstes» soll das Arbeitsrecht für 800’000 Beschäftigte der katholischen Kirche und der Caritas reformieren. Damit sie rechtlich bindend wird, müssen sie Deutschlands 27 Bistümer noch offiziell verabschieden.
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