Nach homophoben Gesängen: Wiener Marco Grüll drei Spiele gesperrt
Die Ausschreitungen im Februar ziehen Konsequenzen nach sich
Die homophoben Gesänge von Akteuren des Clubs Rapid Wien haben ein Nachspiel. Der ab Sommer für Bremen spielende Marco Grüll muss pausieren, auch ein Ex-Bundesliga-Profi ist betroffen.
Werder Bremens Neuzugang Marco Grüll und der frühere Bundesliga-Profi Guido Burgstaller sind in der österreichischen Fussball-Bundesliga nach der Beteiligung an homophoben Gesängen ab sofort für drei Spiele gesperrt worden. Der Strafsenat der Liga ordnete die Sanktion wegen Diskriminierung an, wie das interne Gremium am Montagabend bekannt gab.
Grüll und Burgstaller sind anschliessend drei Spiele auf Bewährung. Zudem haben drei weitere Profis des Clubs Rapid Wien sowie Geschäftsführer Steffen Hofmann und Co-Trainer Stefan Kulovits Strafen kassiert.
Der aktuell noch für Rapid auflaufende 25 Jahre alte Offensivspieler Grüll hatte unter anderem mit Burgstaller, der für FC Schalke 04 und den FC St. Pauli spielte, den Derby-Gegner Austria Wien nach dem 3:0-Erfolg am 25. Februar mit Gesängen beleidigt. Das Präsidium des österreichischen Clubs Rapid verurteilte die Gesänge der Spieler «auf das Schärfste».
«Die Österreichische Fussball-Bundesliga bekennt sich zum Kampf gegen Diskriminierung jeder Art», hiess es in dem Urteil. «Die Inhalte der Videos stehen in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fussball insgesamt und die Österreichische Fussball-Bundesliga im Speziellen stehen.»
Grüll, der im Sommer an die Weser wechselt, hatte sich nach dem Skandal entschuldigt (MANNSCHAFT berichtete). «Wir als Spieler haben eine gewisse Vorbildfunktion und dieser wurden wir in dieser Situation keinesfalls gerecht.» Auch Burgstaller entschuldigte sich danach auf Instagram. Die Spieler müssen an Workshops zum Thema Diskriminierung teilnehmen.
Sportlich sind die Strafen für den Verein ein schwerer Rückschlag. Rapid muss im entscheidenden Spiel um den Einzug in die Meistergruppe am Sonntag bei Austria Klagenfurt fünf Spieler ersetzen. Bei erneuten Vergehen in den kommenden zwei Jahren droht dem Club ein Verlust von drei Punkten.
Der Verein hatte nach den Vorfällen zudem einen wichtigen Sponsor verloren, auch der Sportminister hatte sich zu Wort gemeldet (MANNSCHAFT berichtete).
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