Homohasser Jair Bolsonaro regiert künftig Brasilien
Nach Auszählung von 88 % der Stimmen lag der Rechtspopulist am Abend uneinholbar mit 56 % vorne
Schwule und Lesben sind Jair Bolsonaro verhasst, ebenso wie Frauen und Schwarze. Nun ist der Mann Präsident von Brasilien.
Jair Messias Bolsonaro, der auf Facebook über 8 Millionen Fans hat, beleidigt immer wieder Frauen, Schwarze sowie Homosexuelle und hegt offen Bewunderung für die Militärdiktatur, die Mitte der 1980er beendet wurde. Gerade seine Ankündigungen, gleichgeschlechtliche Ehen oder Abtreibungen verbieten zu lassen, kamen bei vielen evangelikalen Christen in Brasilien offenbar sehr gut an. Dabei wurde schon 2011 die erste gleichgeschlechtliche Ehe in São Paulo vom Staat anerkannt. Landesweit wurde die Ehe im Mai 2013 für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet.
Ausserdem sind viele Menschen im Land wütend über die zahlreichen Korruptionsskandale und die zunehmende Gewalt im Land. Bolsonaro selbst war Anfang September bei einem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung im Süden von Brasilien mit einem Messer schwer verletzt worden.
Brasilien gilt als eins der gefährlichsten Länder für Homosexuelle. 2015 etwa wurden 318 Lesben und Schwulen aus Hass ermordet – mehr als in jedem anderen Land. Im Jahr 2017 gab es sogar 387 Morde und 58 Selbstmorde, die in direktem Zusammenhang mit Homophobie stehen. Legal ist Homosexualität hier übrigens schon seit fast 200 Jahren.
Nun ist Bolsonaro Präsident von 208 Millionen Brasilianern. Ein Mann, der linke Politiker als „Müll“ bezeichnet und Tropen-Trump genannt wird, weil er gerne markige Worte benutzt. In einem Interview mit dem Playboy gab der 63-Jährige unumwunden zu: „Ich könnte keinen schwulen Sohn lieben. Ich hätte lieber, dass er bei einem Autounfall sterben würde.“ An anderer Stelle setzte er das Gerücht in die Welt, dass Drogenkonsum viele Männer schwul mache.
Die Situation für die LGBTIQ-Community dürfte sich mit dem Sieg von Bolsonaro nun deutlich verschlechtern.
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