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«Homoheilungen» in der Schweiz – auch in der Heilsarmee?

Eine Petition fordert das Verbot

konversionstherapien
Foto: Screenshot/SRF

Nach Recherchen von SRF rec. sind die Angebote für «Konversionstherapien» in der Schweiz einfach zugänglich. Bei einem Seelsorger der Heilsarmee soll die Homosexualität sogar «weggebetet» werden. Nun hat Pink Cross eine Petiton gestartet.

Nur wenige Kantone verbieten die schädlichen Therapien; schweizweit konnte ein Verbot bisher nicht durchgesetzt worden. Trotzdem passieren solche Umpolungsversuche meist im Versteckten, da sie sehr umstritten sind. Studien haben gezeigt, dass eine Teilnahme an solch einer «Therapie» langfristig für psychische und physische Schäden verursachen kann.

In der SRF-Reportage spricht Livio mit Mäth Gerber, der selbst über zehn Jahre an solchen Konversionsmassnahmen teilgenommen hat. Er erklärt was damals seine Motivation gewesen ist, was diese Behandlung mit ihm gemacht hat und wie er heute noch die Konsequenzen dieser «Therapien» spürt.

Den Recherchen zufolge will Seelsorger der Heilsarmee sogar die Homosexualität «wegbeten». Gleichzeitig wird die Heilsarmee mit Steuergeldern unterstützt – im Jahr 2020 hat sie 57 Millionen aus der öffentlichen Hand erhalten, schreibt Pink Cross in der Petition.


Dieses Gebet musste der Reporter einem Seelsorger der Heilsarmee nachsprechen: «Im Namen Jesus Christus von Nazareth. Ich löse mich davon, dass ich mich von Männer angezogen fühle. Ich löse mich von dieser gleichgeschlechtlichen Liebe.»

In einer Stellungnahme gegenüber SRF erklärt die Heilsarmee, man lehne «Konversionstherapien» ab. Zur eigenen Verteidigung heisst es weiter: «Der Reporter hat unter Vorspielung einer falschen seelischen Not («homosexuelle Neigungen») uns um Seelsorge gebeten und diese erhalten. Hätte sich der Reporter als Homosexueller geoutet und den Wunsch geäussert, diese ausleben zu wollen, wäre unser Seelsorgeteam anders vorgegangen als im Film dargestellt.»

Die Anbieter von Konversionsmassnahmen seien offensichtlich vielfältig und einfach zugänglich, heisst es weiter. Deshalb habe man die Petition an den Bundesrat gestartet mit dem Titel «Homo-Heilungen» stoppen. Der Bundesrat soll dafür sorgen, dass die Vorgänge bei der Heilsarmee untersucht werden und sicherzustellen, dass keine «Umpolungsversuche» mehr stattfinden.


Die SRF-Reportage zeige einmal mehr, dass es endlich ein griffiges Verbot gegen solche «Therapien» brauche.


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