Hitzlsperger glaubt nicht an grosse Veränderungen in Katar durch WM
Das «grösste Problem» ist die Vergabe durch den Weltverband FIFA
Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger erwartet keine echten Fortschritte in Katar etwa bei den Menschenrechten durch die Austragung der Fussball-Weltmeisterschaft in dem Emirat.
«Ich glaube nicht, dass der DFB und andere Verbände das Land verändern können in den wenigen Wochen, die sie da sind», sagte der 40-Jährige, der am Mittwoch in Herzogenaurach bei einem Dialogforum des Nationalteams zur Situation in Katar aus den USA zugeschaltet war.
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart appellierte an die aktuellen Nationalspieler, sich zum Thema Katar zu äussern, aber auch abzuwägen, welchem öffentlichen Druck sie sich dabei aussetzen. «Ich würde an die Spieler appellieren, nur über die Dinge zu reden, über die sie Bescheid wissen», sagte Hitzlsperger. Der DFB versucht, Trainer, Spieler und Betreuer umfassend über die Verhältnisse in Katar zu informieren. Das «grösste Problem» ist aus Sicht von Hitzlsperger die Vergabe des WM-Turniers an das Land durch den Weltverband FIFA.
Hitzlsperger hatte nach seiner Fussball-Karriere seine Homosexualität öffentlich gemacht. Homosexualität ist in Katar verboten. LGBTIQ bangen um ihre Sicherheit bei einem Besuch der WM. Hitzlsperger war noch nicht persönlich vor Ort, werde das aber zur WM sein. «Ich habe keine grosse Angst», sagte er.
Das sieht der ebenfalls offen schwule Josh Cavallo anders, sollte er im Kader Australiens landen (MANNSCHAFT berichtete).
Von Fanvertreter*innen auf dem Podium wurde etwa an Kapitän Manuel Neuer appelliert, auch bei den WM-Spielen in Katar mit der Regenbogenbinde aufzulaufen. Ein solches Zeichen wäre «wichtig».
Zur Fussball-Weltmeisterschaft will Katar nach den Worten des Emirs alle Gäste willkommen heissen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung (MANNSCHAFT berichtete). «Wir hindern niemanden daran, nach Doha zu kommen», sagte er auf eine entsprechende Frage. «Aber wir erwarten und wollen, dass die Menschen unsere Kultur respektieren.»
Das könnte dich auch interessieren
News
Neuer Umfragerekord für AfD in Sachsen-Anhalt
In einem Jahr wird in Sachsen-Anhalt gewählt. Die queerfeindliche AfD liegt in den Umfragen vorn und baut ihren Vorsprung noch aus. Auch Alice Weidel legt bei Sympathiewerten zu.
Von Newsdesk/©DPA
Gesellschaft
Deutschland
Schweiz
Drag Queens gegen Zombies – und mehr queere Filmhighlights in Genf
Das Geneva International Film Festival präsentiert erstmals wieder zahlreiche Produktionen, die queere Lebensrealitäten, Geschichte und Körperlichkeit in den Fokus rücken.
Von Newsdesk Staff
News
Drag
Kultur
Film
USA
Trump ehrt ultrarechten Charlie Kirk mit Freiheitsmedaille
Mehr als einen Monat nach dem Tod Charlie Kirks ehrt Trump den rechten Aktivisten. Fast zeitgleich macht sein Aussenministerium mit einer Drohung Ernst.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
News
International
«Besorgniserregend» – Dreht Vietnam bei LGBTIQ-Rechten die Zeit zurück?
Nach abrupten Absagen von Pride-Veranstaltungen wächst die Sorge, Vietnam könnte seine bisher tolerante Haltung gegenüber LGBTQ-Rechten zurückfahren.
Von Newsdesk Staff
News
Pride
LGBTIQ-Rechte