Hauptpreise für queere Rollen in Hollywood

Brendan Fraser wurde zum besten Hauptdarsteller gekürt

Brendan Fraser in «The Whale» (Foto: A24)
Brendan Fraser in «The Whale» (Foto: A24)

Bei den diesjährigen Critics Choice Awards in Los Angeles setzt Cate Blanchett ihre Siegesserie fort. Und Brendan Fraser kann endlich auch jubeln.

Mit gleich fünf Auszeichnungen ist die Science-Fiction-Komödie «Everything Everywhere All at Once» zur grossen Gewinnerin  bei den 28. Critics Choice Awards avanciert. Im Zentrum des Films: die gestresste Waschsalon-Besitzerin Evelyn (Michelle Yeoh), ihr leicht frustrierter Ehemann Waymond (Ke Huy Quan) und ihre rebellische lesbische Tochter Joy (Stephanie Hsu).

Der Kritikerverband Critics Choice Association (CCA) bedachte die US-Produktion am Sonntagabend in Los Angeles unter anderem mit Preisen für den besten Film, das beste Originaldrehbuch und den besten Schnitt. Ausserdem wurden das Duo Dan Kwan und Daniel Scheinert für die beste Regie sowie Ke Huy Quan als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.

Für ihre Rolle als lesbische Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker im Drama «Tár» gewann Cate Blanchett den Preis als beste Hauptdarstellerin. Vor kurzem gewann sie für den gleichen Film den Golden Globe als beste Drama-Darstellerin (MANNSCHAFT berichtete). Zum besten Hauptdarsteller wurde Brendan Fraser gekürt, der in «The Whale» als schwuler übergewichtiger Mann mit dem Verlust einer grossen Liebe kämpft; zuvor war der Schauspieler für dieselbe Rolle bei den Golden Globes leer ausgegangen.

Der deutsche Antikriegsfilm «Im Westen nichts Neues» ging hingegen wie bereits bei den Golden Globes leer aus. Das Drama von Regisseur Edward Berger läuft bei Netflix und ist auch Deutschlands Oscar-Kandidat. Den Kritikerpreis als bester nicht-englischsprachiger Film erhielt stattdessen «RRR» aus Indien. Dessen Soundtrack wurde ebenfalls ausgezeichnet, für das Lied «Naatu Naatu».

In den Fernsehkategorien überzeugte mit ingesamt drei Trophäen vor allem «Better Call Saul». Der Spin-off der Kultserie «Breaking Bad» wurde als beste Dramaserie ausgezeichnet. Die Darsteller Bob Odenkirk und Giancarlo Esposito gewannen in dieser Kategorie für ihre Rollen als Saul Goodman und Gus Fring die Preise als bester Hauptdarsteller und bester Nebendarsteller.

Die Trophäe für die beste Comedy-Serie ging an «Abbott Elementary». Die Serie gewann kürzlich ebenfalls einen Golden Globe in der Kategorie «Best Musical/Comedy Series». Bei der Show geht es um Lehrer*innen einer Grundschule in Philadelphia und ihren Versuch, Kinder aufs Leben vorzubereiten. Chris Perfetti spielt den schwulen Lehrer Jacob (mehr zu der Serie von unserem Experten Patrick Heidmann).

Die Critics Choice Awards sind wichtige Kritiker-Filmpreise. Ausgewählt werden sie von über 500 Mitgliedern der CCA aus den USA und Kanada. Als Gastgeberin stand dieses Mal die US-Komikerin Chelsea Handler auf der Bühne.

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