Hassattacke auf trans Mädchen: Täter «aus schwierigen Verhältnissen»
Die 15-Jährige war Ende März fast totgeprügelt worden
Im Fall der Prügelattacke auf eine trans Jugendliche Ende März in Herne sind die jugendlichen, mutmasslichen Täter bereits seit 2018 polizeibekannt.
Die drei Jungen, die mittlerweile 12 und 13 Jahre alt sind, seien «bei diversen Delikten in Erscheinung getreten», sagte Polizeisprecher Jens Artschwager von der Bochumer Polizei am Freitag. Unter anderem sei es um Sachbeschädigung, Körperverletzung oder Autofahren ohne Führerschein gegangen. Zuvor hatte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ – hinter Bezahlschranke) darüber berichtet.
Der transsexuelle Hintergrund des Mädchens hat definitiv etwas mit dem Motiv zu tun.
Die drei Jugendlichen sollen am 26. März die 15-Jährige auf einem Friedhof nach einem Streit durch Tritte und Schläge schwer verletzt haben (MANNSCHAFT berichtete). Lebensgefahr wurde zunächst nicht ausgeschlossen. Worum es in dem Streit ging, wurde bislang nicht bekannt.
«Der transsexuelle Hintergrund des Mädchens hat definitiv etwas mit dem Motiv zu tun», sagte Artschwager. Dies sei aber nicht der alleinige Auslöser für die Tat gewesen.
Das Mädchen wird nach seinen Angaben mittlerweile nicht mehr im Krankenhaus behandelt, befindet sich wegen schwerwiegender Gesichtsverletzungen aber noch in ärztlicher Behandlung.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge waren die drei Jungen vor dem Streit mit dem Mädchen unterwegs gewesen. Alle vier stammten aus schwierigen familiären Verhältnissen, sagte der Polizeisprecher weiter. Die drei wegen ihres Alters noch strafunmündigen Jugendlichen seien nach einem richterlichen Beschluss getrennt voneinander in jugendpsychiatrischen Einrichtungen untergebracht worden.
Trotz der Strafunmündigkeit dauern die Ermittlungen der Polizei an. Es gehe darum, den Tathergang vollständig aufzuhellen, sagte Artschwager. Derzeit würden noch die Handys der drei mutmasslichen Täter ausgewertet.
Inzwischen wurde die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2021 in Berlin vorgestellt: Es gibt einen erneuten Anstieg der Straftaten im Themenbereich der Hasskriminalität gegen LGBTIQ (MANNSCHAFT berichtete). Innensenatorin Spranger erklärte: «Jede Beleidigung, jeder einzelne Angriff auf queere Menschen in Berlin, ist einer zu viel.»
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