in

«Hairspray»-Regisseur John Waters erhält Hollywood-Stern

Der schwule Künstler soll Mitte des Monats geehrt werden

John Waters
Der US-amerikanische Filmregisseur John Waters (Foto: Paul Zinken/dpa)

US-Kultregisseur John Waters, der mit Filmen wie «Hairspray», «Polyester» und «Cry-Baby» bekannt wurde, soll in Hollywood mit einem Stern geehrt werden.

Die 2763. Sternenplakette auf dem berühmten «Walk of Fame» werde am 18. September enthüllt, teilten die Verleiher*innen der Auszeichnungen am Dienstag (Ortszeit) mit. Waters sei über viele Jahre ein «riesiger Teil der Popkultur» gewesen, schrieb Veranstalterin Ana Martinez in der Mitteilung. Als Gastredner sind Promi-Fotograf Greg Gorman und die Schauspielerinnen Ricki Lake und Mink Stole eingeladen.


«Drag ist ein Extremsport» – Zwei Basler bei «Drag Race Germany». Auch ernste Themen werden in der Show behandelt 


Der 77-Jährige mit dem charakteristischen, hauchdünnen Oberlippenbärtchen, der seit den 1970er Jahren mit bissigem Witz provoziert und unterhält, hat auch als Künstler, Autor und Schauspieler Erfolg. 2018 erhielt er als Schriftsteller den französischen Offiziersorden für Kunst und Literatur. 2019 verlieh ihm das Filmfestival von Locarno den Lebenswerk-Preis.


Das Academy Museum of Motion Pictures in Los Angeles widmet Waters ab Mitte September eine grosse Show. Die Ausstellung «John Waters: Pope of Trash», mit mehr als 400 Werken aus seinem filmischen Schaffen, soll bis August 2024 in dem Museum zu sehen sein.

1981 machte er sich mit der Gesellschaftssatire «Polyester» über das amerikanische Vorstadtleben lustig, in dem Filmmusical «Hairspray» (1988) prangerte er auf sarkastische Weise Rassismus und Diskriminierung an. Divine übernahm die Rolle der schwergewichtigen Edna Turnblad, die ihrer fülligen Tochter Tracy vergeblich erklärt, dass man als Pummelchen bei Tanz-Shows keine Chance hat.

In der Satire «Serial Mom – Warum lässt Mama das Morden nicht?» (1994) machte Waters aus Kathleen Turner eine perfekte Hausfrau, Mutter und Mörderin.


Er wäre bestimmt im Gefängnis gelandet, hätte er nicht das Filmemachen als Ventil für «all die asozialen Dinge», die er beim Drehen umsetzen konnte, entdeckt, sagte Waters der Los Angeles Times. «Hätte ich all das getan, was in meinen Filmen passiert, hätte ich vor 40 Jahren die Todesstrafe erhalten.» (MANNSCHAFT berichtete).


Anna Rosenwasser

«Im Parlament werde ich auch mal zur Mitte lehnen müssen»

Dragqueen

Wiener Dragqueen: Hetero-Frauen in Schwulen­clubs unerwünscht!