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Grindr plant neue Features in homophoben Ländern

Ein Sicherheitsleitfaden soll Usern als Ratgeber zur Seite stehen

Grindr
Eine unendliche Auswahl: Profile auf Grindr (Bild: iStock/Mannschaft Magazin)

Mit einem Screenshot-Blocker und der Möglichkeit, vorübergehende Fotos zu schicken und Nachrichten zurückzunehmen, will die Dating-App ihre User in homophoben Ländern besser schützen.

In rund siebzig Ländern sind homosexuelle Handlungen unter Strafe verboten. Allein das Surfen auf schwulen Dating-Apps wie Grindr ist für einige User mit einem grossen Sicherheitsrisiko verbunden.

In einer Medienmitteilung kündigt Grindr nun spezielle Features an, um User in diesen Ländern besser zu schützen. Dazu gehören unter anderem die Funktionen, Nachrichten zurückzunehmen oder verschickte Fotos nur temporär zur Verfügung zu stellen, indem eine Ablaufzeit definiert wird. Ein Screenshot-Blocker soll User daran hindern, mit ihrem Smartphone ein Bildschirmfoto von Fotos, Chatverläufen und Profilbildern zu machen.

Die neuen Features seien die jüngsten Massnahmen, um die Sicherheit der User «zur Toppriorität» zu machen, so die Medienmitteilung. «Da Grindr zu einem wesentlichen Teil der schwulen, bisexuellen, trans und queeren Community geworden ist, sehen wir uns verpflichtet, wichtige Informationen bereitzustellen und Mittel zu entwickeln, um unseren Usern ein sicheres Dating-Erlebnis zu ermöglichen», sagte Scott Chen, Präsident von Grindr, das seit 2016 zur chinesischen Unternehmensgruppe Kunlun gehört.


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Darüber hinaus hat Grindr einen Sicherheitsleitfaden entwickelt, der User über die Themen digitale und persönliche Sicherheit sowie seelisches Wohlbefinden informiert. Anhand von verschiedenen Szenarien werden Tipps zum sicheren Umgang mit der App veranschaulicht. So soll man zum Beispiel darauf achten, dass in den verschickten Fotos keine Hinweise auf den Arbeitsplatz zu finden sind oder dass man die App mit einem Pincode für andere sperren kann.

Grindr erarbeitete den Leitfaden in Zusammenarbeit mit Onlineexpert*innen und verschiedenen LGBTIQ-Organisationen. Er ist in sechs Sprachen erhältlich: Englisch, Spanisch, Französisch, Arabisch, Russisch und Nigerianisches Pidgin.

Im November gab Grindr zudem bekannt, dass man 100’000 US-Dollar an LGBTIQ-Aktivist*innen und Organisationen in Nordafrika und im Mittleren Osten zur Verfügung stelle.


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Letztes Jahr gab Grindr die Lancierung der Unterseite «Kindr» bekannt, um mit ausgrenzenden Profiltexten aufzuräumen (MANNSCHAFT berichtete). In einer mehrteiligen Serie sprechen Grindr-Nutzer über ausgrenzende Erfahrungen auf der Datingplattform, darunter etwa «Geh zurück nach Mexiko» oder «Wegen Menschen wie dir existiert Ebola».


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