Grindr lanciert diskrete Desktop-Version
Die Nutzeroberfläche gleicht einem Cloudserver
Die weltweit grösste Dating-App für schwule Männer ist nun auch für Desktop verfügbar. Grindr-Web ist für den Arbeitsplatz konzipiert und verspricht «schnelleres» und «diskreteres» Chatten.
Chatten auf der grössten schwulen Dating-App muss nicht mehr ausschliesslich über das Smartphone erfolgen. Ohne grosses Tamtam hat Grindr eine Desktop-Version lanciert, die Surfen und Chatten am Computer ermöglicht.
Die Plattform hat vor allem diejenigen User*innen im Visier, die unauffällig im Büro surfen wollen. «Jetzt auch für den Arbeitsplatz geeignet. Mit unserer einzigartigen Weboberfläche chattest du schneller und diskreter», steht auf der neuen Website geschrieben.
Mit «diskret» meinen es die Entwickler*innen ernst. Der automatisch eingestellte «Büromodus» zeigt anstelle des altbekannten Rasters leere Kacheln, die erst beim Drüberfahren mit dem Mauszeiger das Profilbild zeigen. So gleicht die Nutzeroberfläche von Grindr-Web eher einer E-Mail-Inbox oder einem Cloudserver statt einer Datingplattform. Der Büromodus lässt sich auch ausschalten, um Grindr im üblichen Format zu nutzen.
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Die Entwickler*innen versprechen gegenüber der Nutzung am Smartphone einige Vorteile. So würden sich Profilbilder und verschickte Fotos am Bildschirm grösser anzeigen lassen. Mit der Tastatur könne man zudem schneller und mit mehreren Personen gleichzeitig chatten, ohne dafür den Bildschirm wechseln zu müssen. Die Desktop-Version wurde Ende 2019 mit einer Auswahl von User*innen getestet.
Das Anmeldeprinzip funktioniert ähnlich wie bei der Desktop-Version des Nachrichtendiensts Whatsapp. Um Grindr-Web zu nutzen, muss man in der App unter «Einstellungen» zuerst «Bei Grindr-Web anmelden» aktivieren. Über den Computer ruft man die Website web.grindr.com/login auf und scannt mit dem Smartphone den temporär angezeigten QR-Code. Der Browser synchronisiert daraufhin automatisch mit der Smartphone-App.
Eine ausschliessliche Nutzung über den Desktop ist zurzeit nicht möglich. Neue User*innen müssen folglich zuerst die App installieren, bevor sie Grindr-Web nutzen können.
Mit der unauffälligen und diskreten Nutzeroberfläche scheint sich Grindr für die Rückkehr der User*innen aus dem Homeoffice an den Arbeitsplatz zu rüsten. Bleibt abzuwarten, ob Firmen die Grindr-URL bald in der Liste gesperrter Domains aufnehmen, um ihre Angestellten vom Chatten abzuhalten. In diesem Fall muss man sich wieder wie bis anhin mit dem Smartphone begnügen.
Tinder, Grindr und Co. warnen vor Coronavirus
Vor wenigen Wochen machte in Marokko ein fraglicher Insta-Trend die Runde (MANNSCHAFT berichtete). In einschlägigen Facebookgruppen wurden teils intime Fotos von schwulen Männern herumgereicht, die möglicherweise zu unfreiwilligen Outings führten. Die Bilder wurden von Personen in Umlauf gebracht, die sich auf Dating-Apps wie Grindr, PlanetRomeo oder Hornet ein Profil erstellt hatten und User nach Fotos fragten.
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