Gouverneur verbietet Pride-Parade in Istanbul
Der letzte genehmigte Umzug war 2014
Auch dieses Jahr gibt es in Istanbul keine Genehmigung für die Pride. Die Veranstalter*innen seien «illegale Gruppen», so die Begründung des Gouverneursamt.
Der Istanbuler Gouverneur Davut Gül hat die diesjährige Pride-Parade in Istanbul verboten und das Stadtzentrum abriegeln lassen. Die Veranstaltung werde nicht genehmigt, teilte das Gouverneursamt am Sonntag ohne Begründung mit. «Illegale Gruppen» hätten zu einem nicht genehmigten Protestmarsch aufgerufen, hiess es lediglich.
Die Gegend rund um den zentralen Taksim-Platz sei für den Verkehr gesperrt worden und der Fussgängerverkehr werde kontrolliert. Schon am Vorabend hatte die Polizei Sperrgitter im Zentrum errichtet.
Aktivist*innen hatten zu der Demonstration für die Rechte von schwulen, bisexuellen, transidenten und queeren Menschen aufgerufen. Seit Jahren versucht die Regierung, die jährliche Pride-Parade zu verhindern. Nach seinem Amtsantritt im Juni 2023 hatte der Gouverneur Davut Gül ebenfalls ein Verbot der Pride-Parade ausgesprochen. Zahlreiche Menschen wurden festgenommen, weil sie trotzdem auf die Strasse gegangen waren (MANNSCHAFT berichtete).
Homosexuelle Beziehungen sind in der Türkei nicht verboten. Vertreter der Regierung und Präsident Recep Tayyip Erdogan äußern sich jedoch immer wieder offen LGBTQ-feindlich.
Im Sommer 2023 erschien die Istanbul-Ausgabe des queeren Fotografiemagazins Elska (MANNSCHAFT berichtete). Herausgeber und Fotograf Liam Cambell erzählt darin die Geschichten schwuler und bisexueller Männer, die in der türkischen Hauptstadt leben.
Mehr: Rafi Rachek und Sam Dylan: Aufruhr wegen schwulem Kuss im Deutschland-Trikot: «Ekelhaft» (MANNSCHAFT berichtete)
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