Studie: Eheöffnung fördert mentale Gesundheit und Zufriedenheit

Die University of Illinois sprach mit rund 580 homo- und heterosexuellen Versuchsteilnehmern

Bild: Anna Shvets/Pexels
Bild: Anna Shvets/Pexels

Die nicht-repräsentative Studie untersuchte die Auswirkungen der Eheöffnung in 50 Staaten der USA. Die Ergebnisse sind erfreulich.

2015 wurde der Prozess um die Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe vor dem Obersten Gericht unter dem Fallnamen Obergefell vs. Hodges geführt. Dieser resultierte in der Eheöffnung in 50 Staaten der USA. Die Forscher  – unter der Leitung von Professor Brian Ogolsky – untersuchten jeweils ein Jahr vor und in mehreren Etappen nach dem Beschluss die mentale Gesundheit und das allgemeine Stresslevel von 279 homo- und 266 heterosexuellen Versuchsteilnehmern – zunächst nach zwei Wochen, dann nach drei Monaten und schliesslich nach einem Jahr.

Laut der Zusammenfassung der Studie litten die Teilnehmer vor dem Gerichtsbeschluss unter «internalisierter Homonegativität», Isolation und indirektem Trauma, was folglich zu frappant erhöhten Stress-Leveln führte. Immer wieder zeigen Studien, dass homo- und bisexuelle Teenager ein höheres Risiko für suizidale Gedanken und Verhaltensweisen haben als Heteros.

Im vergangenen Jahr hatten das Wissenschaftler*innen um den belgischen Neurowissenschaftler Philippe Mortier belegt, die umfangreiche Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgewertet hatten. Grund ist oft die fehlende soziale Unterstützung, die Homo- und Bisexuelle erfahren, vor allem durch die eigenen Eltern.

Ein Jahr nach der Legalisierung der Ehe für schwule und lesbische Paare durch den Supreme Court konnte nun festgestellt werden, dass die allgemeine Lebenszufriedenheit drastisch angestiegen war und das durchschnittliche Risiko für Depressionen und Angststörungen gesunken war. Dieser Effekt bezog sich nicht nur auf verheiratete, sondern auch unverheiratete Teilnehmer der Versuchsgruppe. Negative Konsequenzen für heterosexuelle Paare konnten dabei übrigens nicht festgestellt werden.

«Während vorher höhere Level an Angst vor Stigmatisierung erlebt wurden, konnte ein Anstieg der allgemeinen psychologischen Gesundheit nach dem Entschluss des Gerichtes festgestellt werden», sagte Ogolsky in einem Statement zur Studie.

Als positiver Nebeneffekt wurde zudem eine Verbesserung der physischen Gesundheit festgestellt. Das liege laut Autoren der Studie daran, dass verheiratete Paare gleichermassen die Vorzüge einer Krankenversicherung geniessen und durch den Richterspruch und die danach geschlossenen Ehen folglich für mehr Menschen der Versicherungsschutz galt.

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