Gemeinsam für die Gesundheit, gemeinsam zum Test
Lass dich im Mai auf HIV und andere STI testen
Ein STI-Test schützt nicht nur dich selbst, sondern auch alle anderen! Im Mai kannst du dich an ausgewählten Orten zum halben Preis testen lassen. Dabei kannst du die andere Hälfte spenden und so einem Jugendlichen die Tests für nur 25 Franken ermöglichen.
Wer sich testet, schützt seine Gesundheit und die der Sexpartner*innen und wenn sich alle testen lassen, sind alle besser geschützt. Damit gibt es eine Chance, die Krankheitserreger zu reduzieren, die in der Schweizer Community zirkulieren. Je weniger Viren und Bakterien, desto geringer wird das Infektionsrisiko. Nur gemeinsam schaffe es die Community, die HIV- und STI-Epidemie zu beenden, sagt die Aids-Hilfe Schweiz.
Fakt ist: Einer von 45 Männern, die Sex mit Männern haben, hat HIV, ohne es zu wissen. So wird das Virus weiter übertragen, weil jemand nicht weiss, dass er HIV-positiv ist. Kondome oder PrEP schützen zwar vor HIV, aber nicht zuverlässig vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Es kann sein, dass jemand trotz einer Infektion keine Symptome hat und sich gesund fühlt.
Vom 1. bis 31. Mai gibt es darum vier STI-Tests für nur 75 Franken für schwule, bi und queere Männer, sowie trans Personen. Hier kannst du dein Testcenter finden.
Welche Tests werden angeboten? Ausgewählte Checkpoints bieten das vergünstigte Tests-Paket auf folgende STI an:
» HIV » Syphilis » Chlamydien » Tripper (Gonorrhö)
Wie oft sollte getestet werden? Männer, die Sex mit Männern haben sind besonders von gewissen sexuell übertragbaren Infektionen betroffen. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich regelmässig auf die vier häufigsten STI testen lassen. Mindestens einmal im Jahr sollte sich jeder MSM testen lassen. Bei wechselnden Sexualpartner*innen sollte auch die Testhäufigkeit höher sein. Empfohlen wird alle sechs Monate bei etwa 10 Partner*innen und alle drei Monate bei mehr als 20 Personen. Nach einer Infektion mit HIV oder wenn die PrEP genommen wird, können die Tests während der Verlaufskontrolle stattfinden.
Florian Vock von der Aids-Hilfe Schweiz weiss um die Wichtigkeit des Testens. Gemeinsam mit den Checkpoints, Fachstellen und Dr. Gay hat er auch die diesjährige Mai-Kampagne organisiert. Wie jedes Jahr ermöglichen sie damit vergünstigte Test für die Community.
Florian, zum ersten Mal verbindet ihr das Testen mit einer Spendenaktion. Wie kam es dazu? Die Idee kam während des Brainstormings zur Kampagne auf, als uns klar wurde, dass wir dieses Jahr auf die Solidarität innerhalb der Community setzen wollen. Schliesslich können wir die STI-Epidemien nur gemeinsam als Community besiegen. Aus der Präventionsarbeit wissen wir, dass es besonders schwierig ist sich testen zu lassen, wenn man nicht so viel Geld hat. Deshalb wollen wir mit dieser Spendenaktion diejenigen unterstützen, die besonders darunter leiden.
Wie hoch ist das Spendenziel? Da wir es zum ersten Mal machen, haben wir kein Ziel gesetzt. Wir möchten einfach mal schauen, wie spendabel die Community ist. Die Tests sind während der Mai-Kampagne für alle günstiger, deshalb dachten wir, es wäre doch schön, wenn diejenigen, die sich den Test zum vollen Preis leisten könnten, den Restbetrag spenden würden. So ermöglichen wir als Community beispielsweise einem jungen Schwulen sich testen zu lassen. Es ist aber keine Vorgabe, wer nicht spenden möchte, darf auch darauf verzichten.
Damit setzt ihr dieses Jahr auf die Solidarität mit Jugendlichen, wie wichtig ist es, dass sie sich testen lassen? Der erste Test ist immer der schwierigste. Man weiss nicht, was genau auf einem zukommt und zögert deshalb. Mit der neuen Kampagne möchten wir es den Jugendlichen so einfach wie möglich machen und bei ihnen das Bewusstsein stärken, dass man sich testen lassen sollte, wenn man sexuell aktiv ist. Neben den bekannten Schutzmassnahmen sind Tests sicherlich die beste Schutz gegen STI.
Hat die Corona-Pandemie etwas beim Test- und Risikoverhalten in der Community verändert? Am Anfang der Pandemie sind die Testzahlen eingebrochen, da die meisten Testcenter geschlossen waren. Im August hat sich alles wieder stabilisiert. Das ist gut, schliesslich hat man weiterhin Sex. Vielleicht etwas anders als zuvor, aber er findet noch immer statt. Ob sich das Risikoverhalten verändert hat, wissen wir noch nicht. Dazu haben wir noch keine Daten. Das Bewusstsein hat sich bestimmt verändert, vielen ist klar geworden, dass wir Pandemien nur gemeinsam besiegen können, sei es Corona oder die STI.
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