Fussballer Josh Cavallo an soziale Medien: «Macht es besser!»
Seit seinem Coming-out wird der Australier immer wieder homophob beschimpft
Mit seinem Coming-out sorgte Josh Cavallo 2021 für eine neue queere Sichtbarkeit im Fussball (MANNSCHAFT berichtete). Jetzt wandte sich der 24-Jährige erneut an die Öffentlichkeit.
«Ich entschuldige mich im Voraus für die nächste Seite. Bitte lesen Sie die Informationen sorgfältig durch und wenden Sie sich an einen Rettungsdienst oder ein Support-Netzwerk, wenn Sie sich in irgendeiner Weise getriggert fühlen», leitete Josh Cavallo seinen Post bei Instagram ein und versuchte damit seine Follower*innen vorzuwarnen. Denn was er im Anschluss veröffentlichte, waren die zahlreichen Hassnachrichten, die ihn jüngst erreichten.
Er solle sterben, zur Hölle fahren, sich einweisen lassen – die Beschimpfungen sind so vielfältig wie niederträchtig. Schon im vergangenen Jahr hatte der Profi aus Adelaide homophobe Beschimpfungen beklagt (MANNSCHAFT berichtete). «Es gibt keine Worte um zu sagen, wie enttäuscht ich war», schrieb der Abwehrspieler damals. Er werde nicht so tun, als ob er die Beleidigungen nicht gesehen oder gehört hätte.
«Ich teile mein Leben über diese Social-Media-Plattform, um Menschen auf der ganzen Welt beim Wachsen zu helfen. Sich in der eigenen Haut gestärkt fühlen. Sich mit der Person wohlfühlen, die sie sein möchten», erklärte er nun in einem aktuellen Post. «Ich bin von ganzem Herzen stolz darauf, wie sehr mein Fussballverein und die LGBTIQ Community im Fussball gewachsen sind, aber wir dürfen nicht vergessen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.»
Weiter erklärte er: «Wir leben im Jahr 2023 und dieses Verhalten kann schädlicher sein, als Sie denken. Zwei Jahre nach meinem Coming-out werde ich durch meinen Alltag daran erinnert, dass die Leute meinen Tod wünschen. Allen Social-Media-Plattformen kann ich nur sagen: Macht es besser!»
Cavallo hatte im Oktober 2021 auf Instagram öffentlich erklärt, dass er schwul ist. «Es war ein langer Weg bis zu diesem Punkt. Jetzt könnte ich nicht glücklicher sein mit meiner Entscheidung», erklärte er. Über sechs Jahre lang habe er mit seiner Sexualität gekämpft und das Gefühl gehabt, sich verstecken zu müssen. «Ich bin einfach froh, das nun von meinen Schultern zu haben.»
Die Diskussionskultur im Internet ist auf einigen Plattformen zunehmend von Hassrede gezeichnet. Viele Organisationen wandten sich deshalb beispielsweise von «X» (ehemals Twitter) ab (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Russland
Justus Frantz lässt sich von Präsident Putin feiern
Russland feiert seinen Nationalfeiertag mit Ordensverleihungen im Kreml. Darunter sind auch Ausländer: Der bisexuelle Pianist und Dirigent Justus Frantz erhält einen Freundschaftsorden aus der Hand des Kremlherrschers.
Von Newsdesk/©DPA
News
Award
Kunst
Bi
News
US-Hardliner stand zu seiner lesbischen Tochter: Dick Cheney ist tot
Dick Cheney ist tot. Als einflussreicher Vize im Weissen Haus gestaltete er eine politische Ära in den USA mit. Seine Töchter lieferten sich einst einen öffentlichen Disput über die Öffnung der Ehe.
Von Newsdesk/©DPA
Lesbisch
Hamburg
Mann homophob beleidigt und mit Messer bedroht: Wer hat etwas gesehen?
Vor einem Lokal in Hamburg soll es zu einer Beleidigung und Bedrohung gekommen sein. Beides in mutmasslich homophober Motivation.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
Polizei
Wien
Muslimischer Vater fordert Entlassung von schwulem Lehrer
Warnung aus Wien: Der politische Islam breitet sich an Österreichs Schulen aus
Von Christian Höller
Buch
Bildung
Religion
News