Inhaber queerer US-Medien spendete an Anti-LGBTIQ-Politiker
Adam Levin besitzt The Advocate und Out Magazine
Adam Levin besitzt mehrere queere US-amerikanische Publikationen wie Out oder The Advocate. Seine Unterstützung von LGBTIQ-feindlichen Republikanern sorgt nun für Kritik.
Die Firma Pride Media vertreibt die grössten LGBTIQ-Publikationen der USA, unter anderem die Magazine The Advocate und Out sowie die Plattform Pride.com. Die Vertragsrechte dieser Medien gehören seit 2017 dem Unternehmen Oreva Capital, Besitzer ist Adam Levin. Wie diverse queere Newsportale nun berichten, soll dieser im Juni 2020 zwei LGBTIQ-feindliche Republikaner mit Spenden unterstützt haben.
Dem Center for Responsive Politics zufolge – eine Organisation, die sich der Offenlegung von Spendengeldern und Lobbying verschrieben hat – soll Levin die republikanischen Senatoren Thom Tillis und Steve Daines mit je 2800 US-Dollar unterstützt haben. In der jüngsten Auswertung von Kongressabgeordneten in Bezug auf LGBTIQ-Rechte der Human Rights Campaign HRC erhielten beide Politiker null Punkte.
Senator Tillis war ein ausgesprochener Gegner der Ehe für alle und setzt sich in seinem Bundesstaat North Carolina für den sogenannten Schutz religiöser Freiheiten ein, die eine Diskriminierung von LGBTIQ-Personen aufgrund des Glaubens ermöglichen sollen. Auch Daines ist ein Verfechter der Religionsfreiheit. Zudem stimmte er gegen die Ausweitung der Sozialleistungen auf gleichgeschlechtliche Partner*innen von Armeeveteran*innen und gegen den Schutz von LGBTIQ-Studierenden und -Obdachlosen.
Happy Herbst! Deck dich mit der neuen MANNSCHAFT ein
Die Magazine Out und The Advocate gerieten 2016 in die Kritik der Community, weil sie vor allem weisse cis Männer auf dem Titel abbilden (MANNSCHAFT berichtete).
Es ist nicht das erste Mal, dass der heterosexuelle Levin aufgrund seiner Spenden in die Schlagzeilen kommt. Nach der Übernahme von Pride Media durch Oreva Capital liess er über Nathan Coyle, damaliger CEO von Pride Media, ausrichten, dass er keine LGBTIQ-feindlichen Politiker*innen mehr unterstützen werde. Das war 2018.
Gegenüber Queerty bezeichnete Coyle damals seinen Chef als «Verbündeten» der LGBTIQ-Community. Levin habe LGBTIQ-feindliche Politiker*innen, sowohl demokratische als auch republikanische, aufgrund ihrer israelfreundlichen Haltung unterstützt. «Jemand, der israelfreundlich ist, aber auch LGBTIQ-feindliche Vorlagen oder Gesetze unterstützt wird keine politischen Spenden mehr von Adam Levin erhalten», versicherte Coyle damals.
Pinkwashing? Konsument*innen haben die Macht
Levin selbst wies 2018 gegenüber Queerty darauf hin, dass er unter anderem das AIDS-Projekt und das LGBT-Center in Los Angeles mit Spenden unterstützt habe. Zudem habe er am Aufbau der Organisation JQ mitgewirkt, die LGBTIQ-Jüd*innen und deren Verbündete unterstützt.
Sowohl Levin als auch Diane Anderson-Minshall, CEO von Pride Media, haben sich noch nicht zu den Spenden vom Juni 2020 geäussert.
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