Lewis Hamilton startet mit Regenbogenhelm in Katar
An diesem Wochenende findet die Formel 1 erstmals in dem umstrittenen Wüstenstaat statt
Ein deutliches Zeichen im Unrechtsstaat Katar: Das Mercedes-AMG PETRONAS F1 Team hat den neuen Helm von Lewis Hamilton gezeigt: Darauf ist die Regenbogenflagge zu sehen und das Motto: «Wir stehen zusammen.»
Lewis Hamilton hat sich schon häufig für LGBTIQ Menschenrechte stark gemacht. Etwa als Ungarn Werbung verbot, in der Homosexuelle oder Transsexuelle als Teil einer Normalität erscheinen (MANNSCHAFT berichtete).
Hamilton sicherte via Instagram denen seine Unterstützung zu, die von dem Gesetz betroffen seien. «Es ist inakzeptabel, feige und irreführend von den Machthabern, ein solches Gesetz vorzuschlagen», erklärte der Rennfahrer. Nun lässt er auf Worte Taten folgen – mit einem Helm, der die erweiterte Regenbogenfahne zeigt.
Ex-Weltmeister Sebastian Vettel hatte im November 2020 in Istanbul einen ähnlichen Helm getragen, der wurde mittlerweile für 225 000 Euro versteigert (MANNSCHAFT berichtete).
«Diese Orte müssen genau im Blick behalten werden. Gleichberechtigung ist ein ernstes Thema», sagte Weltmeister Lewis Hamilton. Der Brite ist sich über die schwierige Menschenrechtslage und die Situation vieler unterdrückter Menschen in dem Emirat bewusst. «Da der Sport an diese Orte geht, ist er verpflichtet, das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen», sagte der 36 Jahre alte Mercedes-Pilot, vermied aber ebenso wie alle seine Fahrer-Kollegen direkte Kritik an Katar. «Es ist mehr eine Frage für die ganze Formel 1 und nicht nur für mich als Einzelnen», sagte Vettel.
Seit Jahren steht Katar, das kleine Land auf einer Halbinsel am Persischen Golf, aufgrund der Missachtung von Menschenrechten, der Ausbeutung von Arbeitsmigranten oder der Unterdrückung der freien Meinung in der Kritik. Vorgeworfen wird den Machthabern unter anderem, dass sie durch ein massives Engagement im Profisport erreichen wollen, dieses ramponierte Image aufzubessern. Dabei soll auch die Formel 1 helfen, mit der ein Vertrag über zehn Jahre ab 2023 geschlossen wurde. Nach der Fußball-WM wird die wichtigste Rennserie der Welt langfristig das sportliche Aushängeschild des Wüstenstaats.
Hamilton ist überzeugt davon, dass man «Druck erzeugen kann, der hoffentlich Veränderungen bewirken kann.»
Vizeweltmeister Valtteri Bottas hat im Training vor der Formel-1-Premiere in Katar die schnellste Runde gefahren. Der Finne steuerte seinen Mercedes am Freitag nördlich von Doha in 1:23,148 Minuten am schnellsten um den Kurs. Unter Flutlicht wurde Pierre Gasly im Alpha Tauri Zweiter. WM-Spitzenreiter Max Verstappen belegte in seinem Red Bull den dritten Rang und verdrängte Weltmeister Lewis Hamilton im zweiten Silberpfeil um 0,072 Sekunden.
Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel kam im Aston Martin mit mehr als 0,8 Sekunden Rückstand auf den neunten Rang. Neuling Mick Schumacher musste sich in seinem unterlegenen Haas-Rennwagen als 19. einordnen.
Vor dem drittletzten Saisonrennen am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) führt Verstappen in der Gesamtwertung mit 14 Punkten vor Hamilton. In dem Emirat findet genau ein Jahr vor Beginn der Fussball-WM (der Austragungsort ist umstritten – MANNSCHAFT berichtete) erstmals ein Formel-1-Rennen statt. Die Strecke sprang für das australische Melbourne ein. Dort kann aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie auch in diesem Jahr kein Grand Prix durchgeführt werden. Ab 2023 gehört das wegen der vielfach kritisierten Menschenrechtssituation umstrittene Katar für mindestens zehn Jahre dauerhaft zum Rennkalender. (mit dpa)
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