«Es ist die Kabine»: Thomas Hitzlsperger über Scheu vor Coming-out
Der Fussballer sieht in dem Druck innerhalb der Vereine den Grund für ausbleibende Coming-outs
Thomas Hitzlsperger meint, dass der Druck innerhalb der Fussballvereine schwule Spieler davon abhalte, sich zu outen.
Der ehemalige deutsche Nationalspieler sagte in einem Interview mit The Times, dass er die Ursache für ausbleibende Coming-outs in der männlichen Fussballszene in dem Druck sehe, der in der Umkleidekabine herrsche. «Es sind nicht die Medien, es sind nicht die Fans, es ist die Kabine», erklärte er.
Der 41-Jährige, der nach wie vor der einzige offen schwule Spieler ist, der jemals in der Premier League gespielt hat – sagte, dass die Angst vor einer «Änderung der Atmosphäre» unter Fussballern eine grosse Rolle dabei spiele, dass schwule Spieler sich nicht outen.
Der Mittelfeldspieler war nach seiner Ausbildung bei Bayern München eine feste Grösse in der Premier League, lief für Aston Villa, West Ham und Everton auf, war aber ebenso bei Lazio Rom und Wolfsburg aktiv.
Nach seinem Rücktritt von seiner Spielerkarriere im Jahr 2013 outete sich Hitzlsperger als schwul (MANNSCHAFT berichtete) und nutzte seitdem seine Plattform, um beim Deutschen Fussballverband auf Diversitätsthemen im Fussball aufmerksam zu machen.
Am Freitagabend erhielt Hitzlsperger bei den Football Business Awards den Global Ambassador Award für die «Unterstützung der Vielfalt» im Sport in den letzten zehn Jahren.
Ein positives Bild zeichnet derweil Lucas Krzikalla nach seinem Coming-out als erster offen schwuler Handballer in der Bundesliga (MANNSCHAFT berichtete). Es sei ganz normal aufgenommen worden, nichts habe sich verändert, sagte der 29-Jährige. Auch in der Kabine. «Alles beim alten, auch beim Duschen», so der Leipziger.
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