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Emmys 2020: Gemischte Bilanz aus LGBTIQ-Sicht

Das zweite Jahr in Folge gehen die trans Schauspielerinnen von «Pose» leer aus

Angelica Ross Pose
Keine Emmy-Nominierung für trans Schauspielerin Angelica Ross und ihre Kolleginnen («Pose»). (Bild: Macall Polay/FX)

Die Nominierungen für die Emmys 2020 sind da! 13 Anwärter*innen für den begehrten TV-Preis sind offen LGBTIQ. Die trans Frauen von «Pose» gehen jedoch leer aus.

Trotz Corona soll am 20. September die Vergabe der Emmys 2020 über die Bühne gehen. Der begehrte TV-Preis wird heuer zum 72. Mal vergeben, moderiert wird die Show vom bekannten Host Jimmy Kimmel. Aufgrund der unterschiedlichen Corona-Massnahmen in den USA fand die Nominierungszeremonie virtuell statt.

In den Schauspiel-Kategorien können sich 13 LGBTIQ-Darsteller*innen über eine Nominierung freuen, darunter Billy Porter («Pose»), Wanda Sykes («The Marvelous Mrs. Maisel»), Laverne Cox («Orange is the New Black») sowie Jim Parsons, Jeremy Pope und Holland Taylor für Ryan Murphys neue Serie «Hollywood». Ein Grossteil dieser Nominierungen sind für LGBTIQ-Rollen, fast die Hälfte der Schauspieler*innen sind People of Colour. «Das ist eine grosse Sache!», schreibt Peter Knegt für die kanadische CBC.

Daneben nominierte die Television Academy – die Organisation, die für die Vergabe der Emmys verantwortlich ist – auch mehrere Serien mit queeren Inhalten, darunter «Hollywood» (12 Nominierungen), «Killing Eve» (8 Nominierungen), «Euphoria» (6 Nomoinierungen) sowie «Will und Grace» und «The Politician» mit je 5 Nominierungen. Abräumer mit 15 Nominierungen ist die kanadische Serie «Schitt’s Creek», in dem die Beziehung zwischen David Rose (Dan Levy) und seinem Geschäftspartner Patrick Brewer (Noah Reid) eine zentrale Rolle spielt. Hoffnungen auf einen Emmy dürfen sich auch die üblichen Verdächtigen «RuPaul’s Drag Race» und «Queer Eye» machen mit 10 respektive 6 Nominierungen.


Ryan Murphys «Hollywood»: Erigierter Mittelfinger für Homohasser?

Enttäuscht sind hingegen Mj Rodriguez, Dominique Jackson, Indya Moore und Angelica Ross. Die trans Schauspielerinnen in Ryan Murphys Erfolgsserie «Pose» erhielten das zweite Jahr in Folge keine einzige Nominierung.

 

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«Ich vergiesse keine Tränen wegen einem Award oder einer Nominierung», sagte Angelica Ross den Tränen nahe via Instagram. «Ihr müsst verstehen, dass ich so müde bin. Diejenigen unter euch, die mich kennen, wissen, dass ich nicht nur vor der Kamera arbeite. Ich arbeite rund um die Uhr, um die Gesellschaft dazu zu bringen, Trans-Leben und die Leben von trans Schwarzen wertzuschätzen. Hört mir zu: Ich fühle das, was ich fühle, weil ich denke, dass es nichts gibt, was wir tun können.»

Auch Steven Canals, Schöpfer von «Pose», machte seinem Ärger Luft. «Abgesehen davon, dass Mj Rodriguez ihr Herz und ihre Seele in jede verdammte Szene steckt: Was muss sie tun, um meine Nominierung für beste Schauspielerin zu erhalten?», twitterte er.


Okay, real talk… what does @MjRodriguez7 have to do – aside from baring her heart & pouring her soul into every damn scene – to get a Best Actress nomination?! #PoseFX #Emmys pic.twitter.com/eJwSudMtkh

— Steven Canals (@StevenCanals) July 28, 2020

Die rund 22’500 Mitglieder der US-amerikanischen Television Academy entschieden darüber, wer für die Emmys 2020 nominiert wird. Die Mitglieder werden nun erneut zur Stimmabgabe gebeten, um in den Dutzenden Kategorien einen Gewinner, beziehungsweise eine Gewinnerin zu bestimmen.

Dritte Staffel von «Pose» dank hohen Einschaltquoten bestätigt

Um die Sichtbarkeit von trans Schauspielerinnen in Hollywood dreht sich die neue Netflix-Doku «Disclosure» (MANNSCHAFT berichtete). Zu Wort kommen prominente Namen, unter anderem Laverne Cox und Lilly Wachowski.


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