Eminem kassiert Spott und Kritik für Grindr-Meme

Der Rapper machte in der Dolly-Parton-Challenge mit

Eminem an einem Konzert in Washington D.C. in 2014. (Bild: DoD News, CC BY 2.0)
Eminem an einem Konzert in Washington D.C. in 2014. (Bild: DoD News, CC BY 2.0)

Zurzeit macht die Dolly-Parton-Challenge ihre Runden in den sozialen Medien. Für seinen Beitrag mit Verweis auf Grindr muss Eminem Spott und Häme, aber auch Kritik einstecken.

Gegenwärtig führt kein Weg um sie herum. Wer in den sozialen Medien aktiv ist, hat die Dolly-Parton-Challenge bestimmt schon zur Genüge gesehen.

Eine Kurzerklärung für alle anderen: Am 21. Januar amüsierte sich Dolly Parton über die gegensätzlichen Arten, wie man sich heute auf den verschiedenen Onlineportalen inszeniert. Professionell und zurechtgemacht für LinkedIn, lustig und informell für Facebook, kreativ und trendy auf Instagram und sexy und aufreizend für Tinder. «Finde dir eine Frau, die alles kann», schrieb die 74-jährige Sängerin dazu. Ihr Post ging viral und Menschen rund um den Globus taten es ihr nach.

So auch Eminem. Statt «Tinder» schrieb der Rapper jedoch «Grindr» über sein Nacktbild. «Richtig so?», so die dazugehörige Bildunterschrift. Die Internetgemeinde reagierte mit gemischten Gefühlen. Während die einen sich über seinen Post amüsieren, weisen andere daraufhin, dass der 47-Jährige in seinen Texten oft homophobe Sprüche gemacht habe.

«Eminem macht Grindr-Witze, nachdem er Homosexuelle jahrelang als Faggots bezeichnet und damit Geld verdient hat», schreibt ein Nutzer auf Twitter. Gegenüber Schwulen sei er despektierlich, bediene sich aber gerne bei der schwulen Kultur, schrieb ein anderer.

Der offizielle Twitter-Account von Grindr schien ebenfalls nicht viel von Eminems Challenge zu halten und meinte schlicht und einfach: «Wer?»

«Eminem hat mich auf Grindr angeschrieben», witzelte ein anderer Nutzer. «So sieht sein Schlafzimmer aus.»

Es ist nicht das erste Mal, dass der Rapper andeutet, auf Grindr zu sein. Im Interview mit dem Magazin Vulture sagte er 2017, dass er Apps brauche, um auf Partnersuche zu gehen: «Tinder. Und Grindr. Früher besuchte ich Stripshows.» Kurz darauf liess sein Sprecher ausrichten, dass Eminem lediglich einen Witz gemacht habe.

Im selben Interview sagte der Rapper, dass er seit seinem ersten Hit «My Name Is» als homophob bezeichnet werde. «Das einzige, was ich gesagt habe ist, dass ich nicht so ticke», sagte er. Daraufhin sei es ihm mit seiner Musik vor allem darum gegangen, andere zu provozieren. «Die ehrliche Wahrheit ist, dass mir das alles nichts bedeutet: Ich habe kein Problem mit anderen Menschen und ihrer Sexualität, Hautfarbe oder Religion.»

«Alle, die meine Musik hören, wissen, dass ich gegen Rüpel bin – darum hasse ich auch den verdammten Rüpel Trump – und ich hasse den Gedanken, dass ein homosexuelles Kind leiden muss», fügte er hinzu.

Doch bereits ein Jahr später geriet Eminem erneut in die Kritik wegen homophoben Songzeilen. Auf dem Album «Kamikaze» disste er den Kollegen Tyler, The Creator, den er als Schwuchtel beschimpft. Songs aus dessen letztem Album würden sich wie ein Coming-out lesen (MANNSCHAFT berichtete). «Es ist 2018, aber offenbar hat das Eminem niemand gesagt», schrieb die britische Independent daraufhin. Denn, so die Zeitung, man disse niemanden (mehr) aufgrund seiner Sexualität.

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