Eine Nacht mit … Laverne Cox
Mit diesen Streamingtipps kann man sich eine Weile wachhalten
Unter Hollywoods trans Schauspielerinnen nimmt Laverne Cox, die in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag feierte, ohne Frage eine Ausnahmestellung ein.
Sie war 2014 die erste, die für einen Primetime Emmy nominiert wurde, und obendrein die erste trans Person, die das Titelblatt des Magazins Time (und später auch der Cosmopolitan) zierte. 2015 gewann sie als Produzentin von «Laverne Cox Presents: The T Word» einen Daytime Emmy, darüber hinaus ist sie die erste trans Person, deren Wachsfigur bei Madame Tussaud’s zu sehen ist. Höchste Zeit also, sich mal eine schlaflose Nacht mit ihren besten Rollen um die Ohren zu schlagen.
#Orange Is the New Black Zugegeben: Für die Serie, die Cox berühmt machte, braucht man deutlich mehr als eine Nacht. Sieben Staffeln lang lief die Gefängnisserie, die eine der ersten grossen Netflix-Eigenproduktionen war und – wenn man mal ehrlich ist – nie den Respekt bekam, der ihr gebührt. Tatsächlich war sie ziemlich wegweisend, was Aspekte wie Queerness, Diversität und Frauenfiguren (übrigens auch hinter der Kamera) angeht. Cox war als Knast-Frisörin Sophia in knapp der Hälfte der 91 Episoden zu sehen und entscheidender Bestandteil eines famosen Ensembles, das «Orange Is the New Black» mit einer komplexen Mischung aus Humor, Drama und Spannung zu einer echten Ausnahmeserie machte.
Zu sehen bei: Netflix
#Grandma Cox’ Rolle als Tattoo-Künstlerin Deathy ist alles andere als gross. Doch diese kleine Tragikomödie von Paul Weitz ist so oder so sehenswert. Denn Lily Tomlin als lesbische Grossmutter, die über den Tod ihrer langjährigen Lebensgefährtin noch nicht hinweg ist und unerwartet mit ihrer schwangeren, 18-jährigen Enkelin (Julia Garner) konfrontiert wird, ist eine absolute Wucht. Im deutschsprachigen Raum kam der Film nie in die Kinos, doch er verdient es allemal, nachträglich noch entdeckt zu werden!
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#Promising Young Woman Noch ein Film, in dem Cox eine ziemlich kleine Nebenrolle spielt. Hier betreibt sie als Gail einen kleinen, stylishen Coffee Shop und ist für ihre Mitarbeiterin – Protagonistin Cassie (Carey Mulligan) – eine enge Vertraute. Doch der von Emerald Fennell geschriebene und inszenierte Film ist eine bemerkenswerte, höchst clevere und ungemein überraschende Mischung aus feministischem Rachethriller und bitterböse Komödie, inklusive tragischer Erkenntnisse und einem tollen Cast, zu dem auch Jennifer Coolidge, Molly Shannon, Bo Burnham, Alison Brie und Adam Brody gehören.
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#Jolt Die Zeiten, in denen trans Frauen nur tragische Opferrollen spielen durften, sind zum Glück vorbei. In diesem humorvollen, in Neon getränkten Actionfilm der lesbischen Regisseurin Tanya Wexler («In guten Händen») spielt Cox eine toughe Polizistin, die hinter der Tatverdächtigen Lindy (Kate Beckinsale, einmal mehr in Kick-Ass-Modus) her ist, die allerdings ihrerseits den Mörder ihres Lovers finden will. Kein Meisterwerk, aber zumindest nicht langweilig. Und Bobby Cannavale (als Cox‘ Kollege) und Stanley Tucci sind auch mit dabei.
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#Disclosure: Hollywoods Bild von Transgender Natürlich könnte man an dieser Stelle auch die Hochstaplerinnen-Serie «Inventing Anna» von Shonda Rhimes empfehlen (MANNSCHAFT berichtete), immerhin spielt Cox da neben der tollen Julia Garner eine durchaus tragende Rolle. Doch richtig gelungen sind die überlangen neun Folgen eben nicht.
Deswegen sei hier lieber auf den Dokumentarfilm «Disclosure» hingewiesen, der akribisch und aufschlussreich auf die Geschichte von Hollywoods Umgang mit trans Personen vor und hinter der Kamera untersucht. Cox kommt dabei nicht nur (neben vielen anderen spannenden Talking Heads) in Interviews zu Wort, sondern zeichnet auch als Executive Producer verantwortlich.
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