«Don’t say Gay» – Disney streicht Milliardenprojekt in Florida

Der Konzern hatte zuvor Gouverneur DeSantis und andere Beamte Floridas verklagt

Gouverneur Ron DeSantis (Foto: Daniel A. Varela/dpa)
Gouverneur Ron DeSantis (Foto: Daniel A. Varela/dpa)

Der Konzern Disney hat seine Pläne zum Bau eines riesigen Campus in Florida verworfen. Es ist der nächste Schritt im Streit mit dem dortigen Gouverneur Ron De Santis und seinem «Don’t say Gay»-Gesetz.

In einer E-Mail an die Mitarbeiter schrieb Josh D’Amaro, Vorsitzender von Disney Parks, dass Disney seine Pläne «angesichts der erheblichen Veränderungen, die seit der Ankündigung dieses Projekts stattgefunden haben, einschliesslich neuer Führung und sich verändernder Geschäfte», abgesagt habe. «Das war keine leichte Entscheidung, aber ich glaube, dass es die richtige ist.“

Die New York Times berichtete, dass der Streit des Unternehmens mit DeSantis «eine wichtige Rolle» bei der Absage des Campus gespielt habe. Auf dem Campus sollten 2000 Arbeitsplätze entstehen, weitere 1000 Mitarbeiten sollten vom Hauptsitz in Kalifornien umgesiedelt werden. Teilweise hatte dieser Prozess schon begonnen.

Einige Republikaner haben DeSantis wegen der Absage des Projekts, die wenige Tage vor der erwarteten Ankündigung von DeSantis für das Präsidentenamt erfolgte, kritisiert. Allerdings gab es auch Vorwürfe an Disney. Der frühere Vizepräsident Mike Pence bezeichnete Walt Disney wegen der Opposition des Unternehmens gegen das staatliche Anti-LGBTIQ-Gesetz als «Woke Disney».

Der Gouverneur Gavin Newsom von Kalifornien schrieb hingegen: «Es stellt sich heraus, dass eine bigotte Politik Konsequenzen hat.» Sein Büro nannte Disneys Ankündigung einen «Sieg» für Kalifornien und sagte, dass die Disney-Mitarbeiter nun «wissen, dass sie in einem Staat leben können, in dem sie respektiert werden und sicher sind».



Disney verklagte kürzlich DeSantis und andere Beamte aus Florida wegen ihrer angeblichen «gezielten Vergeltungskampagne der Regierung», nachdem das Unternehmen Floridas »Don’t Say Gay»-Gesetz kritisiert hatte (MANNSCHAFT berichtete). Disney sagt, dass die Vergeltungsmassnahmen der DeSantis-Regierung das Recht des Unternehmens auf freie Meinungsäusserung verletzt haben.

Jüngst gab es zudem eine Debatte, weil DeSantis die Gesetzeslage für LGBTIQ weiter verschärfen will (MANNSCHAFT berichtete). Der Gouverneur tritt dafür ein, dass Ärzt*innen untersagt wird, Minderjährigen, die eine geschlechtsangleichende Pflege suchen, Medikamente zu verschreiben und Verfahren durchzuführen.

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