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«Die Zurich Pride ist wichtig für die LGBT-Bewegung»

Gemeinsam mit den Dragqueens Vicky Goldfinger und Charlet C. House moderiert Alexander Wenger die Zurich Pride. Die Mannschaft sprach mit dem 29-Jährigen über Jugendidole und unkomplizierte Jobangebote.

Alexander, am Freitag führst du an der Zurich Pride mit der Zürcher Dragqueen Vicky Goldfinger durchs Programm, am Samstag folgt die Doppelmoderation mit der Berlinerin Charlet C. House. Wie kam es zu deinem Engagement?
Das lief sehr lustig ab. Ich war vor ein paar Wochen im Heaven am Feiern, da kam der Booking-Verantwortliche der Zurich Pride auf mich zu und sagte, er suche noch einen Moderator – ob ich Lust hätte? Ich fand das toll und sagte sofort zu. Am Montag, als alle wieder nüchtern waren, stand das Angebot noch immer und somit war das fix (lacht)!

Was bedeutet es dir, die Pride moderieren zu können?
Ich finde das Ganze sehr aufregend! Ich war schon als Jugendlicher am CSD und schaute mir jeweils die Parade an. Der Anlass hat eine grosse Bedeutung in der Geschichte der LGBT-Bewegung und deren Kampf für unsere Rechte. Es ist eine grosse Freude und macht mich stolz, nun ein Teil davon sein zu können.


Deine drei Worte, um die Zurich Pride zu beschreiben?
Familiär, ausgelassen, tolerant.

Wie steht es um deinen Adrenalinspiegel?
Alles gut! Nervös bin ich jeweils in den fünf Minuten, bevor es losgeht. In diesem Moment kann ich nichts mehr machen, ausser auf das «GO!» zu warten. Sobald ich aber auf der Bühne bin, entspanne ich mich. Ich mache diese Arbeit ja sehr gerne.

Wie bereitet ihr euch auf die einzelnen Ansagen vor?
Eigentlich müssen wir jeden Auftritt anmoderieren, sei es das Konzert einer Band, sei es die Rede einer Politikerin oder eines Politikers. Ich überlege mir, welchen Hintergrund die jeweilige Person mitbringt und warum sie bei der Pride mitmacht. Und dann kommt natürlich noch der Pflichtstoff dazu, also Informationen über Notausgänge oder Fluchtwege zum Beispiel.


Auf welche Moderation bist du am meisten gespannt?
Die Ankündigung der Vengaboys! Diese Band verbinde ich mit meiner Jugendzeit. Damals sah ich ihre Videos auf VIVA oder las in der BRAVO über sie. Es freut mich enorm, nun auf der gleichen Bühne stehen zu dürfen und zu sehen, wie sie so sind, aussehen und reden.

Dein Lieblingssong der Band?
«Boom Boom Boom», den fand ich lustig. Und natürlich «We’re going to Ibiza». Den kaufte ich damals sogar als Single (lacht). Es ist klassischer Partysound. Wenn das irgendwo läuft, haben die Leute immer einen Riesenspass.

Das Pride-Motto «Team for Love» soll sowohl die Community als auch die ganze Bevölkerung dazu animieren, sich für die Belange der LGBT-Community einzusetzen. Engagierst du dich ausserhalb der Pride auch für LGBT-Themen?
Früher schrieb ich für Schwulenmedien und war bei «du-bist-du» im Boot. Dieses Projekt finde ich super! Aktuell bin ich bei keiner konkreten Organisation dabei. Ich finde aber, dass sich alle LGBT-Personen für die Community einsetzen, wenn sie offen mit ihrer sexuellen Orientierung oder Transidentität umgehen. Ich bin diesbezüglich sehr ehrlich und rede mit vielen Leuten über Themen wie Coming-out oder Schwulsein. Und ich ermutige die Leute, ebenfalls einen selbstverständlichen Umgang mit der Thematik zu pflegen. Meiner Meinung nach sollte das kein Tabu mehr sein.

Was machst du beruflich, wenn du gerade nicht auf der Pride-Bühne stehst?
Ich arbeite als Produzent bei einer TV-Produktionsfirma. Daneben moderiere ich immer mal wieder Anlässe oder Events, die zu mir passen und Spass machen. So habe ich zum Beispiel schon durch den IDAHOT Bern geführt oder mehrfach die Miss Earth Wahl moderiert.


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