FC Bayern zeigt seine regenbogenfarbene Arena nicht allen gleich
Bei Twitter wird vermutet, dass der Klub seine Arabisch sprechenden Fans schonen will
Der FC Bayern positionierte sich zum IDAHOBIT 2021 deutlich gegen Homophobie und Transphobie. Auf der Homepage des Vereins wurde aber Arabisch und Chinesisch sprechenden Fans diese Botschaft teils vorenthalten.
Man stelle einmal mehr klar, dass der deutsche Rekordmeister für ein tolerantes Miteinander stehe und dass es in seinem Weltbild keinen Platz für Ausgrenzung, Diskriminierung, Hass und Gewalt jeder Form gebe, erklärte der Klub am Montag.
Herbert Hainer sagte: «Jeder findet beim FC Bayern eine Heimat, ein schützendes Umfeld und darf sich der Solidarität unseres Vereins sicher sein. Toleranz und Vielfalt sind wesentliche Bestandteile des gelebten Selbstverständnisses des FC Bayern.»
«Wir freuen uns, dass der FC Bayern immer wieder seine klare Haltung für Toleranz und Vielfalt, gegen Rassismus und Homophobie zeigt», sagt Marcus Janke, Vorstand des Fanclubs Queerpass Bayern. Es sei «ein starkes Signal an die gesamte Fußballwelt und darüber hinaus, wenn sich ein Verein mit dieser globalen Strahlkraft in gesellschaftlichen Fragen positioniert. Der FC Bayern trägt damit einen wichtigen Teil zur Enttabuisierung bei.»
Auch am Tag danach ist das Statement auf der Seite des Klubs noch nachzulesen. Die regenbogenfarbene Allianz Arena bekamen allerdings nicht alle FCB-Fans zu sehen: Auf der arabischen Landingpage waren die Regenbogenfarben inklusive Statemen des Klubs lange nicht zu sehen. Oder waren jedenfalls weit nach unten gerutscht.
Später wurde es, wie einige Twitter-User*innen berichteten, zwar hinzugefügt, offenbar aber nur für kurze Zeit. Am Morgen danach bleibt es verschwunden, während internationale Fans es weiterhin angezeigt bekommen. Die Englisch und Spanisch sprechenden jedenfalls, sogar die Russischspachigen. Dagegen war die chinesische Version am Dienstagmorgen schon wieder regenbogenfarbenfrei. Auch die für die «bairischen» Fans.
Beim FCB heisst es, das Anzeigen der verschiedenen Inhalte liege u.a. am Übersetzungsprozess und an den verschiedenen Zeitzonen. Zudem rotierten die diversen Artikel auf den jeweiligen Landingpages. Den Kampf gegen Homophobie und Transphobie nehme man sehr ernst, auch ausserhalb von Deutschland.
Auch in den Vorjahren hatte der deutsche Rekordmeister die Allianz Arena bunt erstrahlen lassen. Im Jahr 2019 hatte der Verein dafür einen Shitstorm geerntet (MANNSCHAFT berichtete). Es gab aber auch unter den Fans der Aktions kritische Töne, etwa auf Twitter: «Lieber FC Bayern, ich finde, dass das eine tolle Geste ist. Gleichzeitig frage ich mich, ob – und was – ihr tut, um die LGBT-Community in Katar zu unterstützen, wo ihr eure Trainingslager ausrichtet UND wo Homosexualität mit Gefängnis bedroht ist.»
Im vergangenen Sommer hatte der FC Bayern München einen rassistischen und homophoben Jugendtrainer gefeuert (MANNSCHAFT berichtete)
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