Die EuroGames Düsseldorf sind nun definitiv abgesagt

Eine solidarische Lösung sei nicht möglich gewesen, heisst es

Bild: Screenshot eurogames2020.de
Bild: Screenshot eurogames2020.de

Zuerst verschoben, nun definitiv abgesagt: Die EuroGames 2020 Düsseldorf werden auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht stattfinden. Ein Grund sei unter anderem das Organisationskomitee der Spiele 2021 in Kopenhagen, das «sich einer solidarischen Lösung versperrte».

Vom 5. bis 9. August 2020 hätten in Düsseldorf die EuroGames stattfinden sollen. Für die grösste LGBTIQ-Sportveranstaltung Europas wurden über 4000 Sportbegeisterte aus der ganzen Welt erwartet. Wegen der Corona-Pandemie gaben die Veranstalter*innen zunächst eine Verschiebung bekannt, nun müssen die Spiele ganz abgesagt werden.

In eigener Sache: Wir stärken uns für die Zukunft

Für 2021 wollte man eine attraktive Alternative auf die Beine stellen, schreiben die Düsseldorfer*innen in einer Medienmitteilung. Man habe das Konzept eines Zwillingsturniers vorgestellt, das gemeinsam mit dem Team von EuroGames 2021 in Kopenhagen hätte organisiert werden können. So hätte man den Traum der EuroGames in Düsseldorf doch noch umsetzen können, selbst wenn zwei Spiele im gleichen Jahr eine Einbusse von Teilnehmenden für beide Städte bedeutet hätte.

«In Kopenhagen finden die EuroGames zugleich mit dem WorldPride statt, was dort vermutlich zu weit geringeren Teilnehmer*innen-Verlusten geführt hätte», so Oliver Erdmann, Pressesprecher der EuroGames Düsseldorf. «Doch schnell war klar: Für die Dänen war dies keine Option.»

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Das Düsseldorfer Organisationskomitee macht auch der European Gay & Leasbian Sport Federation EGLSF Vorwürfe. Der europäische Sportverband vergibt jährlich die Lizenz zur Austragung der EuroGames. «Es gab widersprüchliche Aussagen und letzten Endes keine Unterstützung für den Düsseldorfer Kompromissvorschlag, zumal man Vertragsverletzungsklagen von Seiten der Kopenhagener befürchtete», so Erdmann weiter.

«Die Düsseldorfer Mitgliedsvereine der EGLSF fordern nun personelle Konsequenzen und vor allem eine grundlegende Reform des Europäischen LGBTIQ-Sportverbands.» Zahlreiche Vorschläge, um ein «Desaster wie für die EuroGames 2020 Düsseldorf» künftig zu verhindern, habe man bereits gemacht.

«Es ist vorbei. Aus der Corona-Krise heraus hätte sich die Chance geboten, etwas Neues zu schaffen, sich gegenseitig zu unterstützen», sagt Götz Fellrath, Co-Geschäftsführer der EuroGames 2020 Düsseldorf. «Das haben wir alle gemeinsam nicht geschafft.»

Die Twin Games wären ein Zeichen der Zusammenarbeit und der Solidarität gewesen, meint Fellrath und blickt dennoch in die Zukunft: «Wir wollen mit den nun abgesagten EuroGames in Düsseldorf keine Trümmer, sondern ein positives Erbe für die Zukunft hinterlassen. Die Werte und Ziele, welche die EGLSF vertritt, liegen uns auch weiterhin am Herzen.»

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Fellrath und sein Team sprechen in der Medienmitteilungen den Ehrenamtlichen ihren Dank aus, die sich bis zuletzt mit über 20’000 geleisteten Stunden engagiert hätten. Man wolle auch der Stadt Düsseldorf und dem Land NRW für die Unterstützung danken, vor allem aber all den Teilnehmenden, die Lust auf erfolgreiche EuroGames in Düsseldorf hatten.

Die EuroGames standen schon letztes Jahr unter einem schlechten Stern. Teilnehmende der Spiele in Rom bemängelten die Ausstattung der Sportstätten, die Kommunikation des Organisationskomitees sowie das fehlende EuroGames Village, das als Treffpunkt mit Bars und Verpflegungsmöglichkeiten für die Athlet*innen versprochen wurde (MANNSCHAFT berichtete).

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