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«Denver-Biest» Joan Collins wird 90

Auf ihre Auszeichnung als «Dame» ist sie besonders stolz

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Joan Collins (Foto: Twitter/ABC)

Als «Denver-Biest» Alexis Carrington wurde Joan Collins weltberühmt. Die Rolle in der TV-Seifenoper liegt Jahrzehnte zurück, doch die Schauspielerin steht weiter im Rampenlicht – auch mit 90 Jahren.

Von Barbara Munker, dpa

Rot geschminkte Lippen, lila Lidschatten, wild toupierte Lockenmähne – so wendet sich die britische Hollywood-Diva Joan Collins Anfang Mai in einer Videobotschaft an ihre Fans. Für Oktober kündigt die Schauspielerin eine neue One-Woman-Show an. Sie werde ihre amüsantesten und ungeheuerlichsten Geschichten erzählen, verspricht sie mit säuselnder Stimme.

Zugleich wirbt sie für ihre neuen Memoiren mit dem Titel «Behind the Shoulder Pads». Was sich hinter den in den 1980er Jahren so beliebten Schulterpolstern bei ihr alles so abgespielt hat, sollen die Fans im Herbst erfahren. Das frühere «Denver-Biest» ist kaum zu bremsen, an diesem Dienstag wird Collins 90 Jahre alt.


In der 8. Staffel von Ryan Murphys Serie «American Horror Story» wirkte sie mit. Doch wirklich grosse Auftritte vor den Film- und Fernsehkameras liegen länger zurück. Die Diva steht aber weiter glamourös im Rampenlicht. Kürzlich jettete sie mit ihrem fünften Ehemann Percy Gibson an den Niederrhein. Bei der Verleihung der «Goldenen Sonne» des Reisesenders Sonnenklar.TV am 22. April in Kalkar war die Britin der grosse Star – einen Ehrenpreis für das Lebenswerk gab es noch dazu.

Die Schauspielerin und Autorin postet eifrig auf Instagram und Twitter, mal aus Los Angeles, London oder Südfrankreich. Seit Jahren pendelt sie zwischen mehreren Wohnsitzen hin und her.

Off to another #gala #alexiscarrington never stops! #dynasty #fashion #dynastyfashion pic.twitter.com/3VPyKsuQ0d

— Joan Collins (@Joancollinsdbe) January 17, 2019

Als Tochter eines Theaterproduzenten kam Joan Henrietta Collins in London früh mit dem Showgeschäft in Berührung. Mit neun Jahren gab sie ihr Bühnendebüt. 1955 stand sie für den Monumentalfilm «Land der Pharaonen» in Hollywood vor der Kamera. Mehr als 50 Filme und TV-Serien drehte sie allein in den ersten drei Jahrzehnten ihrer Karriere, an der Seite von Filmgrössen wie Richard Burton, Kirk Douglas, Gregory Peck, Paul Newman, Bette Davis und Elizabeth Taylor.


Als die teuflische Alexis Morell Carrington Colby Dexter Rowan wurde Collins Anfang der 1980er Jahre weltweit bekannt. Mit der Kult-Soap «Der Denver-Clan» um die Rivalität der beiden reichen Familien Carrington und Colby und deren Ölfirmen im Staat Colorado schrieb sie Fernsehgeschichte, vor allem als biestige Ex-Frau, die ihrer blonden Nachfolgerin Krystle (Linda Evans) mit Intrigen das Leben schwer macht. Es ging um Geld, Macht und Sex – acht Jahre lang. 1983 wurde Collins mit einem Golden Globe als beste Schauspielerin in einer Drama-Serie gekürt.


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Sie hat eine grosse schwule Fangemeinde, denn – das gab sie im Interview mit Out vor zehn Jahren zu Protokoll: «Schwule lieben glamouröse Frauen, und ich denke, ich bin glamourös», sagte Collins. «Das wurde mir schon oft genug gesagt.»

Eine nicht geringe Rolle habe auch gespielt, dass sie in der Serie einen schwulen Sohn hatte, Steven. «Das hatte Auswirkungen für junge schwule Männer», bemerkte sie. «Wir haben viel Post dazu bekommen.»

Collins nimmt kein Blatt vor den Mund, genau wie ihre wohl bekannteste Rollenfigur. Storys aus alten Zeiten, die sie immer wieder gern erzählt, gibt es genug: Wie sie von Bette Davis bei Dreharbeiten mit einem Fusstritt über das Set geschleudert wurde. Wie sich Marlon Brando über Eiscreme in ihrem Kühlschrank hermachte. Wie sie als junges Starlet von den Studios gezwungen wurde, etliche Pfunde zu verlieren. Sie plaudert über ihre fünf Ehemänner und wie sie 1960 bei der Vergabe der begehrten «Cleopatra»-Rolle gegen Elizabeth Taylor verlor.

Auf ihre Auszeichnung als «Dame» ist sie besonders stolz. 2015 wurde Collins mit dem Titel geehrt, der dem ritterlichen «Sir» für Männer entspricht. Die Auszeichnung würdigte ihr jahrzehntelanges soziales Engagement. «Es lässt mich demütig werden, dieses Mass der Anerkennung von meiner Königin und meinem Land zu bekommen, und ich bin begeistert und wirklich dankbar», sagte sie damals im BBC-Interview.

Nach vier Ehen, darunter kurzlebige mit dem britischen Schauspieler Maxwell Reed und dem schwedischen Sänger Peter Holm, hat die dreifache Mutter seit mehr als 20 Jahren einen deutlich jüngeren Mann an der Seite. 2002 gab sie dem 32 Jahre jüngeren peruanischen Theatermanager Percy Gibson ihr Ja-Wort. «Ich wünsche meinem wunderbaren, hinreissenden Ehemann einen fabelhaften Geburtstag voller Überraschungen», schrieb Collins im vorigen Oktober an dessen Geburtstag auf Instagram zu einem Foto des strahlenden Paares. «Ich liebe dich, Schatz» fügte sie mit vielen Kuss- und Herzemojis versehen hinzu.

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