«Pulse»-Massaker – Denkmal für die Opfer geschändet
Verantwortlich scheint eine neo-faschistische Nazi-Hassgruppe zu sein
Ein Denkmal für die Opfer des Massakers im Nachtclub «Pulse» wurde offenbar von weissen US-Rassisten geschändet. Das Wandbild befindet sich an der Seite der LGBTIQ-Organisation The Center in Orlando.
Am 12. Juni 2016 hatte Omar Mateen in Orlando 49 Menschen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Bald vier Jahre liegt das «Pulse»-Massaker zurück. Für die Getöteten wurde ein Gedenkort geschaffen. Für die Schändung dieses Denkmals scheint die weisse nationalistische Hassgruppe The Patriot Front verantwortlich zu sein. Auf dem Wandbild wurden Aufkleber der Gruppe angebracht.
«Ich ging hinauf und es war ein Aufkleber eines Mannes mit einer Waffe und einem Hintergrund vom Typ amerikanische Flagge. Darunter gab es eine Website für die Gruppe Patriot Front. Ich war verärgert, dass jemand das Wandbild zerstörte, sodass ich es herunterriss und wegwarf und nicht daran dachte, ein Foto des Aufklebers zu machen.» Die im unteren Teil der gezeigten Collage Bilder seien ähnlich.
«Schmerzensgeld»: 29.5 Millionen Dollar für Opfer von Orlando-Massaker
Zuhause habe er die Gruppe gegoogelt und herausgefunden, dass es White-Supremacy-Rassisten seien. Die Gruppe Patriot Front ist ein Ableger von Vanguard America – eine Gruppe, die 2017 an den ultrarechten Protesten im US-Bundesstaat Virginia teilgenommen hatten, von Bürgerrechtler*innen als einer «der grössten Hass-Demo seit Jahrzehnten» bezeichnet.
Orlando Weekly berichtet zudem, dass die Telefonleitungen der LGBTIQ-Organisation The Center anscheinend gekappt wurden. Die Hilfsorganisation konnte während der Pandemie keine Anrufe von Hilfesuchenden entgegennehmen.
Das «Pulse» war ein Club der LGBTIQ-Community. Bei dem Massaker, verübt durch den 29-jährigen Omar Mateen (MANNSCHAFT berichtete), handelte es sich um eines der grössten und folgenreichsten Massaker eines bewaffneten Einzeltäters, das in den USA je begangen wurde. In einer Welle von Anteilnahme und Solidarität wurden in den Tagen danach rund 30 Millionen Dollar für die Opfer und ihre Hinterbliebenen gesammelt (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Dating
«Planet Romeo»: Vier junge Männer nach Überfällen verurteilt
Wegen einer Raubserie nach Verabredungen auf einem Dating-Portal sind vier junge Männer verurteilt worden. Die beiden Haupttäter bekamen über vier Jahre Haft.
Von Newsdesk/©DPA
News
Justiz
Deutschland
Grossbritannien
Sexuelle Übergriffe? Schwere Vorwürfe gegen Chefs von LGBTIQ-Medium
Die Inhaber der weltweit grössten LGBTIQ-Newsplattform «Pink News» sollen Angestellte angeblich wiederholt sexuell belästigt haben. Im Arbeitsumfeld sei übermässiger Alkoholkonsum gefördert worden.
Von Newsdesk Staff
Arbeitswelt
International
News
WM 2034 in Saudi-Arabien: Amnesty warnt vor Risiken für Queers
Am Mittwoch bekommt Saudi-Arabien den Zuschlag für die Ausrichtung der WM 2034. Vor allem schwule und lesbische Fans müssen im Wüstenstaat mit erheblichen Diskriminierungen rechnen.
Von Newsdesk/©DPA
Sport
International
Fussball
Regenbogenbinde: Lesbischer Fan will Fussballverband verklagen
Die «Rainbow Laces»-Kampagne soll im englischen Fussball ein Zeichen setzen für Vielfalt und Inklusion. Ein Fussballfan wirft der Football Association nun vor, politische Botschaften zu verbreiten.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Geschlecht
Sport
International