Das sind die besten Pride-Editionen 2019
Sneaker, Limo, Micky Mouse oder Marmelade: Viele Firmen feiern die Pride mit
Regenbögen, überall: Jedes Jahr werden es mehr Marken, die passend zum Pride-Monat Juni eine Pride-Kollektion auf den Markt bringen. Mit den Einnahmen unterstützen viele Firmen – aber nicht alle – die Community. Pinkwashing, finden manche, wichtige Sichtbarmachung, sagen andere. Wir zeigen die coolsten Pride-Editionen in diesem Jahr.
Ikea: Ein Kultobjekt wird bunt
Das schwedische Möbelhaus Ikea setzt sich schon lange für die Belange der queeren Community und deren Sichtbarkeit ein. Seit Jahren tauchen schwule Paare in Ikea-Werbungen auf. Dieses Jahr ist dem Möbelhändler ein besonders gelungener Coup gelungen: Ikea hat seine weltweit bekannte blaue Tragetasche bunt gefärbt.
Vom Verkaufspreis spendet Ikea Deutschland ein Viertel an die Vereine «Queere Bildung» und das queere Jugendnetzwerk Lambda. MANNSCHAFT verlost drei der limitierten Kvanting-Taschen, und packt noch einen Einkaufsgutschein oben drauf. Hier geht’s zur Verlosung:
LGBTIQ-freundlich und inklusiv: IKEA unterstützt IDAHOT
Almdudler: Homo-Trachtenpärchen
Passend zum EuroPride in Wien hat sich die österreichische Kräuterlimonade Almdudler etwas einfallen lassen: Sie schmückt ihre Flaschen mit schwulen und lesbischen Trachtenpärchen. Marianne und Marianne sowie Jakob und Jakob sollen sich laut Unternehmen auf der bunten, in Regenbogenfarben bedruckten Glasflasche «in die Herzen des feiernden Publikums dudeln».
Levi’s: Zum sechsten Mal stolz dabei
Levi’s stellt dieses Jahr bereits seine sechste Pride-Kollektion vor und gehört damit zu den Pionieren der Mainstream-Marken, die eigene Regenbogen-Editionen herausbringen. Die diesjährige Kollektion «zelebriert die Stärke von selbst gewählten Gemeinschaften und wie diese es schaffen, ein Gefühl von Einheit, aber auch Freiheit zu kreieren.» Dafür hat Levi’s unter anderem T-Shirts, Jeans und Accessoires entworfen. Hundert Prozent des Nettogewinns gehen an OutRight Action International, eine Organisation, die sich seit 30 Jahren für LGBTI-Rechte einsetzt.
Converse: Trans*-Sneaker werden gefeiert
Auch Converse gehört zu den Marken, die seit Jahren eigene Pride-Kollektionen herausbringen. Dieses Jahr gibt es neben Regenbogen-Modellen auch welche mit der blau-rosa-weissen Trans*-Flagge. In den sozialen Medien wurde Converse dafür gefeiert, da die Pride – genau wie die Kollektionen – sonst von Schwulen und Lesben dominiert ist. Die neuen Sneakers sorgen für mehr Sichtbarkeit von trans Menschen und ihren Belangen.
Marmelicious: Regenbogen zum Frühstück
Der Berliner Marmeladen-Hersteller Marmelicious hat gleich sechs neue Sorten auf den Markt gebracht: Eine für jede Farbe des Regenbogens. Hinter den Farben stecken sorgen wie Erdbeere-Tonkabohne (rot) über Aprikose-Ingwer (gelb) bis Kirsche-Stachelbeere-Vanille (violett).
Das Besondere: Jedes Etikett erklärt die ursprüngliche Bedeutung der Farbe, wie sie vom Künstler Gilbert Baker 1978 vorgesehen war. Rot steht für Leben, Orange für Gesundheit, Gelb für Sonnenlicht, Grün symbolisiert Natur, Blau Harmonie und Violett steht für Geist. Die Farben der Marmeladen kommen ohne künstliche Farbstoffe aus.
«Der Genuss der Pride-Edition ist damit so natürlich wie Homo-, Bi- und Trans*sexualität», schreibt der Hersteller. Bis zu 50 Prozent des Erlöses gehen an «Enough is Enough», das damit zahlreiche Projekte im In- und Ausland unterstützt.
Micky Mouse: Bunt zum Kuscheln
Auch Disney wird dieses Jahr bunt: Insgesamt sieben Produkte – ein Haarreifen mit Micky-Ohren oder eine Sonnenbrille – gehören zur Pride-Kollektion. Sie ist in allen Geschäften sowie online erhältlich. Das bunte Micky-Mouse-Plüschtier ist online bereits vergriffen, soll aber nachgeliefert werden. Einen Teil der Einnahmen aus Deutschland spendet Disney an Diversity München, das queere Jugendzentrum der bayerischen Landeshauptstadt.
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