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Dänemark will in Katar «One Love»-Binde zeigen und Strafe riskieren

Der DFB will es ebenso halten

Regenbogenbinde
Die Kapitänsbinde für Katar zur WM 2022 (Foto: DFB)

Dänemarks Topspieler Christian Eriksen hat weitere Proteste seines Teams während der Fussball-WM in Katar angekündigt.

Der dänische Abwehrchef Simon Kjaer werde am Dienstag beim ersten WM-Spiel gegen Tunesien  definitiv mit einer Kapitänsbinde auflaufen, die für Vielfalt und Toleranz werben soll. «Wir spielen mit der One-Love-Armbinde. Und dann müssen wir sehen, ob wir mehr tun als das», sagte Eriksen am Samstag bei einer Pressekonferenz im dänischen WM-Quartier in Ar-Rayyan. «Wir tun, was wir können.»

Am Samstag hatte die FIFA in Zusammenarbeit mit der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO), dem Welternährungsprogramm (WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine eigene Kampagne für die Beschriftung der Kapitänsbinden während der Weltmeisterschaft vorgestellt. So  sollen an jedem Spieltag neue Botschaften darauf zu lesen sein: etwa #FootballUnitesTheWorld («Fussball vereint die Welt») am ersten Vorrundenspieltag. Damit stellt sich die FIFA offenbar gegen die unter anderem vom DFB entwickelte «One Love»-Binde quer.

In Katar ist unter anderem Homosexualität strafbar. Kaum ein anderer der 32 teilnehmenden Fussball-Verbände bezog im Vorfeld der Weltmeisterschaft so deutlich Stellung gegen die Menschenrechts-Situation im Gastgeberland wie die Dänen.


So stellten sie bei der FIFA unter anderem den Antrag, während des Turniers in Shirts mit der Aufschrift «Menschenrechte für alle»“ zu trainieren. Der Weltverband untersagte das jedoch als «politische Botschaft». Dafür werden die Spieler bei dieser WM in einfarbigen Trikots spielen, auf denen sich das Wappen des dänischen Verbands nicht farblich abhebt. «Während eines Turniers, das Tausende von Menschen das Leben gekostet hat, wollen wir nicht sichtbar sein», hatte der Trikotausrüster Hummel zur Begründung erklärt.


«Diese Fussball-WM ist nicht offen für jedermann», sagt Nas Mohamed. Der Katari hatte sich im Frühjahr öffentlich als schwul geoutet (MANNSCHAFT+)


Dänemarks Fussball-Direktor Peter Möller verwies am Samstag bei der Pressekonferenz darauf, dass auch die deutsche, die englische und die niederländische Mannschaft bei dieser WM mit einer Kapitänsbinde in Regenbogen-Farben auflaufen wollen und dass sein Verband eine Geldstrafe der FIFA dafür in Kauf nehmen würde. «Ich habe keine Ahnung, was die Strafe sein könnte», sagte Möller. «England und die Niederlande spielen einen Tag vor uns. Also sind wir vielleicht klüger, wenn sie gespielt haben.»



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