Curdin Orlik und EuroGames 2023 unterschreiben Diversity-Deklaration
In Bern fand der erste «Swiss Diversity Think Tank» mit Unternehmen wie Estée Lauder, Swisscom und Coca-Cola statt
30 Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport unterzeichneten in Bern eine Deklaration für eine Zukunft mit mehr Diversität und Inklusion. Mit dabei: Schwinger Curdin Orlik und der Verein EuroGames Bern.
Mit einer Deklaration für Diversität und Inklusion wollen sich Unternehmen und Organisationen für eine chancengerechtere Schweiz einsetzen. 30 Persönlichkeiten nahmen am 21. März am ersten «Swiss Diversity Think Tank» teil, der sich für die Vielfalt in Bereichen wie Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter oder ethnische Herkunft und Nationalität einsetzen will. Curdin Orlik, der 2020 sein Coming-out als erster professioneller Schwinger feierte, und der Verein EuroGames Bern repräsentierten die LGBTIQ-Community.
Nach einer Eröffnungsrede des Berner Stadtpräsidenten Alec von Graffenried diskutierten die Teilnehmenden über Themen und Herausforderungen, die sich in ihrem Alltag im Bereich Diversity und Inklusion präsentieren. Mit einer feierlichen Unterzeichnung der Deklaration verpflichteten sich die Vertreter*innen, die Vielfalt in ihrem Wirkungsfeld bestmöglichst zu fördern und eine grössere Chancengerechtigkeit zu schaffen.
Curdin Orlik betonte, dass er «Homosexualität im Sport normalisieren möchte». Für Greg Zwygart, Ressortleiter Sport bei den EuroGames Bern 2023, sind es Vorbilder wie Orlik, die zu einem Umdenken in der Gesellschaft beitragen. «Queere Menschen sind im Sport nicht sichtbar genug», sagt er. Einige Sportarten würden Personen aufgrund ihrer Geschlechtsidentität ausgrenzen. In anderen Sportarten herrsche ein feindseliges Klima, das Sportler*innen dazu veranlasse, ihre Sexualität zu verstecken oder gar zu unterdrücken. «Die EuroGames Bern 2023 machen queere Sportler*innen sichtbar und bauen Vorurteile ab», so Zwygart. Die EuroGames sind Europas grösster LGBTIQ-Sportanlass und kommen vom 26. bis 29. Juli 2023 in die Bundesstadt (MANNSCHAFT berichtete). Geplant sind Sportarten wie Badminton, Volleyball, Tanzsport und Fussball, die für alle Leistungsklassen offen sind.
Mit Estée Lauder, Swisscom und Coca-Cola waren auch grosse Unternehmen am «Swiss Diversity Think Tank» dabei. «Wir sind überzeugt, dass der Austausch zum Thema Vielfalt die Gesellschaft, aber auch die Wirtschaft weiterbringt», sagt Hans-Peter Nehmer, Leiter Unternehmenskommunikation und Sustainability bei der Allianz Suisse, «Mitarbeiter*innen mit unterschiedlichem Hintergrund wirken sich positiv auf die Innovationsfähigkeit von Unternehmen und somit auf deren geschäftlichen Erfolg aus».
Hinter der Organisation des «Swiss Diversity Think Tank» steckt die Plattform Swiss Diversity, die jeweils im September auch die «Swiss Diversity Award Night» veranstaltet. Zu den Gründer*innen zählen Stephan Lendi, Simone Müller-Staubli und Michel Rudin, Co-Präsident von Pink Cross.
Ein weiteres Projekt von Swiss Diversity ist die Entwicklung eines Zertifikats, das Unternehmen für ihr Engagement im Bereich Vielfalt und Inklusion auszeichnen soll. «Damit soll ein Anreiz für Unternehmen geschaffen werden, sich stetig und ganzheitlich in mehreren Bereichen der Diversität und Inklusion weiterzuentwickeln und zu positionieren», erklärte Simone Müller-Staubli.
Mit dem Swiss LGBTI-Label besteht bereits ein Zertifikat, das Unternehmen im Umgang mit LGBTIQ-Arbeitnehmer*innen auszeichnet. Im Juni 2021 erhielten 18 Betriebe und Organisationen das Label (MANNSCHAFT berichtete).
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