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Kritik am spanischen ESC-Song: «SloMo» fördert Prostitution!

Der Sender RTVE will über den Inhalt des Songs nachdenken

Chanel Terrero
Chanel Terrero (Foto: RTVE)

Die kubanisch-spanische Sängerin Chanel Terrero geht für Spanien an den Eurovision Song Contest nach Turin. Ihr Songtext gefällt nicht allen.

Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin Chanel Terrero wird ihr Heimatland Spanien beim Eurovision Song Contest 2022 in Turin vertreten. Die 30-Jährige hat die Jury mit ihrem Latino-Poplied «SloMo» und einer heissen Tanzshow am meisten überzeugen können.

Chanel ist in Kuba geboren. Als 3-Jährige zog sie nach Barcelona, weil sich ihre Mutter in einen Spanier verliebt hatte. Die heute 30-jährige Künstlerin fing schon als Kind an zu singen, tanzen und schauspielern, belegte dazu Kurse. Als junge Frau ging sie nach Madrid, um sich in der Welt der Bühnen zu etablieren. Sie spielte in Musicals wie «Bodyguard» oder «König der Löwen» und trat auch in Fernsehserien und Filmen auf.

Die jetzige Latino-Popnummer für den ESC  brachte in Spanien nicht nur Applaus, sondern zog auch Kritik auf sich. Dabei geht es um den Songtext, der unter anderem Politikerinnen aus der sozialistischen Partei PSOE zu machistisch sei. Es werde Prostitution gutgeheissen und Sugardaddy-tum gefördert. Der spanische Fernsehkanal RTVE, der das Finale organisiert und übertragen hat, teilte mit, er werde sich über den Inhalt des Liedes Gedanken machen.


Darin heisst es u.a.: «Die Welt ist verrückt nach diesem Körper.» Oder: «Wenn ich ein Problem habe, dann ist es nicht finanzieller Natur.» Und schliesslich: «Ich treibe alle Daddys in den Wahnsinn.»

Chanel ist jedenfalls sehr glücklich über den für sie unerwarteten Erfolg, zumal sie beim Publikum-Voting nicht die Favoritin war. Über die homosexuelle Fangemeinde, die jeweils die Shows zur Eurovision tatkräftig anfeuert und unterstützt, ist die die kubanisch-spanische Sängerin und Tänzerin sehr erfreut. In einem Interview mit der spanischen Tageszeitung El Mundo sagt sie, sie finde es wunderbar, dass die LGBTIQ-Gemeinschaft bei Shows wie jener für den Eurovision Song Contest so viel Unterstützung biete. «Das bewegt und fördert die Kunst noch mehr.»

Für den deutschen Vorentscheid hat die ARD ein senderübergreifendes Prozedere installiert. Die neun Pop-Radiosender der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind integraler Bestandteil des Auswahlverfahrens. Sie spielen am 4. März die vorausgewählten Lieder und rufen zur Abstimmung auf (MANNSCHAFT berichtete).


Seit Montag kann auch schon online abgestimmt werden. Diese Stimmen sollen am Ende zusammen mit dem Voting während der Show zum Ergebnis führen.


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