Jasna Fritzi Bauer outet sich und zeigt ihre Regen­bogenfamilie

«Ich sage über mich, ich bin bi. Fertig»

Jasna Fritzi Bauer (Foto: Christoph Soeder/dpa)
Jasna Fritzi Bauer. (Bild: Christoph Soeder/dpa)

Die «Tatort»-Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer (35) hat bislang nicht öffentlich über ihr Privatleben gesprochen. Nun outet sie sich und stellt ihre Familie vor.

Als Anfang Mai der Deutsche Filmpreis verliehen wurde, gehörte Jasna Fritzi Bauer – bekannt aus dem Bremer «Tatort» – neben ihrem Kollegen Jürgen Vogel zum Moderationsteam. Bauer ist auch Teil des Ensembles in Worms, wenn unter der Intendanz von Nico Hofmann das Stück «Der Diplomat» vom 12. bis 28. Juli auf der Bühne vor dem Dom aufgeführt wird.

Im Interview mit der deutschen Vogue macht sie nun erstmals ihre Beziehung zu Katharina Zorn publik. Seit fünf Jahren sind sie ein Paar, haben sich über gemeinsame Freund*innen in Frankfurt kennengelernt. Ihre Beziehung haben sie aber erstmal geheim halten wollen. Bis jetzt.

«Wir glauben, dass es jetzt an der Zeit ist, dass wir nach vorne gehen und ein Zeichen setzen», so Jasna Fritzi Bauer. Auch weil sie «diesen Rechtsruck in der Gesellschaft» sehe und die «aufgeheizte Stimmung».

Bauer erklärte in dem Interview: «Ich sage über mich, ich bin bi. Fertig.» Generell interessiere sie sich eher für den Menschen, nicht sein Geschlecht. Meist empfinde sie allerdings Frauen als interessanter.

Zorn identifiziert sich als nicht-binär und genderfluid, wollte bis zum Alter von 14 Jahren lieber ein Junge sein. «Bis ich lernte, dass ich genderfluid bin und mich mal mehr als Mann, mal mehr als Frau fühle und mich auch so kleide.» Endlich gebe es ein Wort für ihr Gefühl, dass sie lange Zeit nicht gefunden habe: «Jetzt hatte ich einen Begriff und war nicht mehr die ‹Lesbe mit Kind›».

Anfang sei es hart für die beiden gewesen, ihre Liebe in der Öffentlichkeit zu verstecken: «Als wir uns 2019 kennenlernten, war viel los bei Jasna, eine Veranstaltung nach der nächsten. Sie hat mich immer mitgenommen, aber ich bin durch die Hintertür gekommen und gegangen.» Deswegen habe es oft Streit gegeben, weil die Situation «so schräg war», sagt Zorn.

Eine grosse Herausforderung für sie beide sei gewesen, dass sie selber niemanden gesehen hätten, der «jung, queer und Eltern» sei, sagte Bauer. Ihrer Ansicht nach sollte man sich «gerade in der heutigen Zeit» öffnen «und selber versuchen, dieses Vorbild zu sein, das man so lange gesucht hat.»

Auf die Frage, was das Coming-out für ihre schauspielerische Karriere bedeute, antwortete Bauer, sie habe da «keine Bedenken, ich bin mir meiner Sache sehr sicher und in den letzten Jahren viel selbstbewusster geworden». Einen grossen Teil ihres Selbstvertrauens komme «aus der Beziehung zu Katharina und aus unserer Familie». (mit dpa)

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