Brasilien und Ungarn streichen Blutspendeverbot für Schwule
Damit sind die beiden Länder hier fortschrittlicher als Deutschland und die Schweiz.
Sowohl in Brasilien als auch in Ungarn gelten für schwule Blutspender neu dieselben Regeln wie für Heteros. Damit sind die beiden Länder mit ihren homophoben Präsidenten bezüglich Blutspende liberaler als Deutschland und die Schweiz.
Aus Brasilien und Ungarn gab es schon länger keine guten Nachrichten mehr für LGBTIQ-Menschen. Umso erstaunlicher ist es, dass ausgerechnet die Länder der Präsidenten Bolsonaro und Orbán nun schwulenfreundliche Regeln präsentieren. Ab sofort ist dort nämlich auch das Blut von homosexuellen Männern willkommen – das Blutspendeverbot für Schwule ist gestrichen.
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«In Menschenwürde verletzt» In Brasilien erfolgte das Ende der Diskriminierung jedoch nicht wegen des Staatsoberhauptes. Wie Reuters am heutigen Sonntag berichtet, kippte nämlich das Supremo Tribunal Federal das Schwulenverbot in der Blutspende. Vier Jahre dauerte es, bis die elf Obersten Richter eine Entscheidung gefällt hatten. Diese kam mit einer Mehrheit von sieben Stimmen zustande.
Zuvor durften Männer, die Sex mit Männern hatten, zwölf Monate lang kein Blut spenden. Das Oberste Gericht befand dies als verfassungswidrig. Einer der Obersten Richter schrieb zu seinem Votum, dass das frühere Verbot bisexuelle und schwule Männer in ihrer Menschenwürde verletzt habe.
Ungarn liberaler als Deutschland Auch in Ungarn gilt ab sofort: Männer, die Sex mit Männern hatten, dürfen Blut spenden, solange ihr Verhalten nicht anderweitig riskant ist. Dies teilte die LGBTIQ-Organisation Háttér vor einigen Tagen mit. Die Neuerung gelte rückwirkend seit dem 1. Januar 2020.
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Die zuständige ungarische Institution schreibt, dass damit nun die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts der Beteiligten einer sexuellen Beziehung eliminiert sei. Háttér begrüsst die neue Regel, für die die Organisation schon seit vielen Jahren kämpfte. «Eine monogame Beziehung zweier Männer ist in Bezug auf HIV schliesslich nicht riskanter als eine heterosexuelle Beziehung», schreibt Háttér in einer Mitteilung.
Ungarn kippt also das Blutspendeverbot und orientiert sich damit an Ländern wie Italien oder Spanien. Das bedeutet, dass Orbáns Ungarn liberalere und schwulenfreundlichere Regeln hat als Deutschland und die Schweiz. In diesen beiden Ländern wird nämlich weiterhin auf die sexuelle Orientierung des Blutspenders geachtet – und nicht auf das wahre Risikoverhalten (MANNSCHAFT berichtete).
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