Annette Bening verteidigt ihren trans Sohn gegen konservative Hetze
«Sie haben unsere Gemeinschaft verunglimpft und Probleme geschaffen, die es nicht gibt»
Schauspielerin Annette Bening hat die Hetze gegen die LGBTIQ-Community in den USA kritisiert – auch, weil ihr trans Sohn davon betroffen ist.
Seit Juni ist Annette Bening die neue Vorstandsvorsitzende des Entertainment Community Fund (ECF) und setzt sich in dieser Position für die streikenden Schauspieler*innen und Drehbuchautor*innen ein (MANNSCHAFT berichtete). Das ist aber nicht ihr einziges Anliegen. In einem Interview mit dem Magazin Hollywood Reporter machte sie sich jüngst für die Rechte von trans Personen stark.
«Es wird versucht, bei den Menschen Angst vor trans Kindern und Eltern zu schüren, und das gesetzlich zu regeln», sagt Bening, deren Sohn Stephen Ira trans ist. «Das sollte niemandem Angst machen. Dies ist eine private, legitime, komplexe, tiefe, spirituelle, physische und psychologische Erfahrung, die respektiert und geehrt werden muss.»
Sie selbst habe sich lange gescheut, öffentlich über ihren Sohn zu sprechen, aufgrund der Hassreden der Republikaner*innen haben sie ihre Meinung jedoch geändert. «Für mich hat der eigentliche Wandel stattgefunden, als der rechte Flügel des Landes immer mehr dafür mobilisiert wurde, Menschen falsch über die LGBTIQ-Community zu informieren», sagt sie. «Sie haben unsere Gemeinschaft verunglimpft und Probleme geschaffen, die es nicht gibt. Hass und Angst gesät und gesät, um ihre Basis zu sammeln. Das ist offensichtlich nichts Neues, und es kam bereits in den Kampagnen der Vergangenheit vor, insbesondere gegen Schwule. Aber jetzt ist es Transphobie, und sie ist einfach weit verbreitet.»
«Sie tun es in einer Zeit, in der es immer mehr trans Menschen gibt, die offen leben und unsere Lehrer*innen, unsere Autor*innen und unsere Ärzt*innen sind“, erklärt sie weiter. «Ich würde mir wünschen, dass jeder Mensch jemanden in seiner Familie hat, der trans ist, denn wenn jemand, den man liebt, trans ist, dann versteht man es.»
Auch sie habe gewisse Dinge lernen müssen, mittlerweile sei ihr Sohn aber eine Inspiration. Weil er seinen eigenen Weg gefunden hat und weil sie so unglaublich viel von ihm hätte lernen können. «Ich hatte keine Ahnung, was es bedeutet, trans zu sein. Ich möchte, wie alle anderen Eltern auch, meine Kinder beschützen und sicherstellen, dass es ihnen gut geht», erklärt Bening.
Was in der politischen Welt mit trans Personen gemacht werde, sei «besorgniserregend» und «schrecklich» und «mit Beginn des neuen Wahlkampfes wird es nur schlimmer werden», betont Bening. Elternschaft, reproduktive Rechte und geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung seien aktuell in Gefahr. «Wir alle möchten in der Lage sein, Entscheidungen über unsere Körper zu treffen, ohne dass sich die Regierung einmischt. Ist das nicht ein grundlegendes Menschenrecht?», sagt die 65-Jährige.
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